Die Minibambini-Kindergärten in Wien sind in Konkurs, doch die Betreiberfamilie hat mit einer neuen Firma offenbar schon vorgebaut. Und wieder gibt es Ungereimtheiten.
Während Eltern nach dem Minibambini-Skandal neue Betreuungsplätze für ihre Kinder suchen, hat sich die Betreiberfamilie längst nach Neuem umgesehen: Stefan Jezdimirovic, Sohn von Minibambini-Chefin Vesna Jezdimirovic, ist nun Chef der Firma „Spiel(T)raum“, die an zwei Orten in Wien Räume für Kinderpartys vermietet - und das ab einem interessanten Zeitpunkt.
Bis zum verheerenden Rechnungshofbericht zu Minibambini war Stefan Jezdimirovic in den Kindergärten für Personal, Küche und Einkauf zuständig. Doch plötzlich war er dort weg - und genauso plötzlich Firmeninhaber von „Spiel(T)raum“, gegründet genau eine Woche nach dem Platzen des Skandals. Die Räume gab es allerdings schon vorher, angemietet und renoviert von Minibambini, gefördert aus der Stadtkasse.
Die Kinder mussten einmal pro Monat hingehen. Die Termine musste man sich mit der Minibambini-Chefin ausmachen und den Eltern in Rechnung stellen.
Eine ehemalige Minibambini-Mitarbeiterin
Monatlicher Besuch verpflichtend vorgeschrieben
Und damit nicht genug: Offenbar sorgte die Minibambini-Familie dafür, dass noch möglichst viel Geld in „Spiel(T)raum“ floss: Wie Mitarbeiter der Kindergärten gegenüber der „Krone“ berichten, wurde dort allen Kindern der monatliche Besuch bei „Spiel(T)raum“ verpflichtend vorgeschrieben - und extra verrechnet. Auch soll das Personal der Partyräume Gehälter von Minibambini bekommen haben.
Bei der MA 10 haben sich inzwischen 320 Eltern gemeldet. Für den Großteil wurde ein Kindergartenplatz gefunden. Unklar bleibt vorerst, wie viele Eltern sich ohne MA 10 um einen neuen Platz gekümmert haben und wie viele weiter Hilfe brauchen.
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