Auslandsstudenten

Kärntner erobern während Studium die große Welt

Kärnten
14.03.2023 06:01

Zahlreiche Kärntner zieht es für ihr Studium in die Ferne. Doch nicht immer ist es Graz oder Wien. Im „Krone“-Gespräch erzählen drei Kärntner Studenten über das Studium und das Leben fernab von Österreich. Und ein Experte gibt Tipps für die ideale Vorbereitung für das Auslandsstudium.

Andreas Knoll ging nach der Matura in Feldkirchen zweimal nach Dänemark. Erst unter dem Motto „einfach nur weg“ als Native Speaker zu einer Familie. Nach der Corona-Unterbrechung dann nach Aarhus, um Business Administration zu studieren.

„Ich bin bisserl ein Einzelkämpfer“
„Man muss hoch pokern, wenn man nicht weiß, ob man genommen wird“, so der 23-Jährige, der größtenteils osteuropäische Studienkollegen hat, Fußballlegionär in einem unterklassigen Klub ist, nebenher bei einer Firma für Arbeitsbekleidung arbeitet. „Österreicher sind hier wenige, ich bin ein bisserl ein Einzelkämpfer, aber es ist eine Investition in die Zukunft, eine Erfahrung, die dir niemand nehmen kann“.

15.000 Österreicher

studieren im Ausland, sie sind auf 24 Länder verteilt. Umgekehrt sind rund 90.000 der 390.000 in Österreich Studierenden aus dem Ausland.

Studieren wie die britischen Premiers
Gregor Ilsinger wandelte in der London School of Economics auf den Spuren so mancher Premierminister, die vor ihm das Kombistudium Philosophie, Politik, Wirtschaft absolviert haben. „Man bewirbt sich hier bei fünf Unis gleichzeitig“, erzählt der Klagenfurter, der zuvor auch seinen Zivildienst für einen Holocaust-Gedenkverein in London absolviert hatte.

„Auf der Uni sind 80 Prozent ausländische Studenten, es gibt viele Vereine“, erzählt der 25-Jährige, der selbst Präsident der Austrian Association war und prominente Diskussionspartner wie ORF-Mann Armin Wolf an den Campus gelockt hat. Seinem Hobby Wakeboarden ging Gregor auch auf der Themse nach.

Von Klagenfurt in die weite Welt
Mira Deutsch wollte eigentlich nach Innsbruck, schwenkte dann auf einer Studienmesse spontan nach Holland um, studiert nun in Maastricht Wirtschaftsmathematik. „Das Leben ist hier gar nicht so viel anders als in Österreich“, erzählt die Klagenfurterin, die dafür ihre holländischen Studienkollegen als Leiterin der Sportverbindung zum Skifahren in die Alpen lockt.

„Organisiert habe ich mir für das Studium fast alles selbst, vor allem die Zimmersuche war stressig“, erzählt die 23-Jährige, die dazu auch als Auslandsstudentin ein Auslandssemster gemacht, ein halbes Jahr in Japan verbracht hat. Später will sie in Holland oder Umgebung als Versicherungsmathematikerin arbeiten „Ich kann ein Auslandsstudium nur empfehlen, es bringt sprachlich viel, man lernt andere Kulturen kennen und kennt bald überall irgendwen“.

In viertägigen Boot-Camps werden angehende Auslandsstudenten für ihre Aufgabe „gedrillt“. Die Stimmung ist dennoch ausgelassen. (Bild: Patrick Bedlin)
In viertägigen Boot-Camps werden angehende Auslandsstudenten für ihre Aufgabe „gedrillt“. Die Stimmung ist dennoch ausgelassen.

Interviewtraining beim Bootcamp vor dem Auswandern
„Krone“Herr Beclin, Sie sind von Klagenfurt zum Studium nach London gezogen, helfen heute angehenden Auslandsstudenten bei Project Access. Was genau ist das?
Berater Patrick Beclin: Eine Studentenorganisation, die von österreichischen Auslandsstudenten geführt wird, die Österreichern bei der Bewerbung an ausländischen Unis hilft.

Wie sieht diese Hilfe aus?
Wir machen Vorbereitungskurse, in denen einmal alle Möglichkeiten aufgezeigt werden, verschaffen einen Überblick, der größte Teil passiert dann in einem viertägigen Bootcamp.

Berater Patrick Beclin im Gespräch mit der „Krone“. (Bild: Patrick Bedlin)
Berater Patrick Beclin im Gespräch mit der „Krone“.

Wie läuft ein Bootcamp ab?
Das sind vier sehr intensive Tage, dieses Jahr ist es von 9. bis 12. August in Horn. Bei den Camps kommen einmal im Jahr rund 50 Studenten, darunter meist fünf bis sechs Kärntner, zusammen, die von Auslandsstudenten beraten werden und auch von Admissions Officers ausländischer Universitäten. Wir sind da gut vernetzt, auch der Officer von Cambridge war schon dabei. Die machen das alle gern und kostenlos, daher können wir auch das Camp kostenlos anbieten.

Wobei brauchen die Studenten vor allem Hilfe?
Vor allem bei der Bewerbung, wir üben das nicht nur schriftlich, sondern trainieren auch für die Bewerbungsgespräche. Es klappt gut, neun von zehn Studenten, die bei uns waren, bekommen normalerweise auch einen Ausland-Studienplatz. Gernot Kurz

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