Ex-Abfahrtskönig Michael Walchhofer blickt auf die Misere im alpinen Skisport und hat für die Heim-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm eher „bescheidene Erwartungen“.
Jahrelang zählte er zu den erfolgreichsten Speed-Fahrern der Welt: Michael Walchhofer. Der mittlerweile 47-Jährige feierte vor 20 Jahren WM-Gold in der Abfahrt von St. Moritz und heimste insgesamt dreimal die kleine Kugel in der Königsdisziplin ein. Jetzt ist der Pongauer als Hotelier in Zauchensee tätig und bei den Weltcup-Rennen der Damen auf der Kälberloch-Strecke (2024 wieder) als OK-Boss im Einsatz.
Trotz einer gewissen Distanz - „ich schaue nicht mehr jedes Rennen“ - ist auch Walchhofer die aktuelle Misere im österreichischen, und vor allem im Salzburger Skisport, nicht entgangen. „Früher hat es eine unglaubliche Leistungsdichte gegeben. Ab und zu entsteht dabei ein Vakuum, wenn das Pendel so intensiv in eine Richtung ausschlägt“, sieht er einen Grund, wieso weder Salzburg noch Österreich momentan den Ton angeben. Dazu hätten die anderen Nationen nicht geschlafen. „Norwegen ist da in einer Vorreiterrolle, was etwa die Arbeit zwischen 13 und 19 Jahren anbelangt. Die bringen ständig gute Läufer hervor“, sagt Walchhofer.
„Unser oberster Anspruch“
Im Hinblick auf die Heim-WM 2025 in Saalbach hat der Olympia-Silberne von 2006 eher „bescheidene Erwartungen“. „Da würde ich den Ball sehr, sehr flach halten und dann können wir uns über positive Überraschungen freuen.“ Was für Walchhofer aber dennoch weiterhin feststeht: „Siegläufer zu haben, ist unser oberster Anspruch. Wir haben in Österreich die besten Trainingsmöglichkeiten.“
Vor seiner Haustür geht demnächst die „Kidstrophy“, das größte Kinderrennen Europas mit rund 1500 Startern, von 24. bis 26. März, zum bereits 18. Mal über die Bühne. Neben zwei Renntagen (Samstag und Sonntag) gibt es auch etwa Autogrammstunden mit Stars wie Manuel Feller. „Super für den Skisport, wenn Begeisterung geschaffen wird“, kann Walchhofer dem Event viel abgewinnen.
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