Lauterbach fordert:

„Impfschäden müssen schneller anerkannt werden“

Ausland
14.03.2023 09:04

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach galt während der letzten drei Corona-Jahre als Befürworter von strengen Maßnahmen und einer Impfpflicht, die dann nicht eingeführt wurde. In einem Fernsehinterview am Sonntag forderte der SPD-Politiker, dass Impfschäden schneller anerkannt werden müssten. Zu seiner Behauptung im Jahr 2021, dass die Corona-Impfung „nebenwirkungsfrei“ sei, meinte Lauterbach: „Na ja, das war eine Übertreibung, die ich einmal in einem missglückten Tweet gemacht habe.“

Aber das sei nicht grundsätzlich seine Haltung gewesen, so Lauterbach weiter im ZDF-„heute journal“. Auch im Februar 2022 habe der Gesundheitsminister in einer Diskussionssendung behauptet, die Corona-Schutzimpfung sei „mehr oder weniger nebenwirkungsfrei“, entgegnete der Moderator am Sonntag. Woraufhin der Minister betonte, dass die Zahlen, die damals zu Impfschäden vorlagen, auch relativ stabil geblieben sind, nachdem weltweit geimpft worden sei. 

Einer von zehntausend Geimpften leide laut Daten des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts und der europäischen Zulassungsbehörde an schweren Langzeitfolgen des Vakzins, da könne man sagen, das sei viel oder das sei wenig. „Aber es ist eine Impfung, die vor sehr schwerer Krankheit schützt. Der Nutzen überwiegt“, betonte Lauterbach (siehe Tweet unten).

„Schon in Haushaltsverhandlungen“ für Hilfen
Dennoch drängt der Sozialdemokrat nun auf schnellere Hilfen für Geschädigte. Er werde mit seinem Ministerium ein Programm auflegen, bei dem die Folgen von Long Covid und Post Vac (Impfschäden) untersucht würden und die Versorgung der Betroffenen verbessert werde. „Das ist ein Programm, das ich so schnell wie möglich auflegen möchte. Ich bin quasi in den Haushaltsverhandlungen für dieses Geld“, so Lauterbach im Interview. Es gehe auch darum, die Experten in diesem Bereich so zu vernetzen, dass die Wahrscheinlichkeit einer guten Therapie steige.

(Bild: APA/AFP/Ina FASSBENDER)

Auf Grundlage der EU-Verträge mit den Impfstoffherstellern hafte der Staat für Impfschäden, erläuterte Lauterbach. Es sei dennoch „wertvoll“, wenn Firmen sich daran beteiligten. „Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten.“

Heftige Kritik von CDU und FDP
Die jüngsten Aussagen des SPD-Ministers sorgten für heftige Kritik in den Reihen der CDU und der FDP. FPD-Vizevorsitzender Wolfgang Kubicki meinte gegenüber bild.de: „Die von Karl Lauterbach in den Raum gestellte Zahl von schweren Nebenwirkungen im Verhältnis 1:10.000 pro Impfung lässt die schreckliche Frage aufkommen, ob der Impfdruck auf die Kinder und Jugendlichen möglicherweise fatale Folgen hatte.“ CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel meinte gegenüber dem Medium: „Der Minister verwirrt zunehmend sein Publikum.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt