Massive Folgen

Vergewaltigungen erfunden: Britin muss in Haft

Ausland
14.03.2023 16:35

Weil sie Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfe gegen mehrere Männer erfunden hatte, muss eine junge Frau in England ins Gefängnis. Sie hatte sich im Mai 2020 bei Facebook als Opfer vor allem südasiatischer Männer ausgegeben. Daraufhin kam es in ihrer Heimatstadt Barrow zu rassistischen Protesten.

Ein Mann, der von der 22-Jährigen beschuldigt wurde, soll mehrere Todesdrohungen erhalten haben. Drei betroffene Männer hätten gar versucht, Suizid zu begehen, berichtete ein Zeuge. Die Frau hatte unter anderem angegeben, dass sie einer der Männer zu Prostitution in einem Bordell in Amsterdam gezwungen habe. Zum angeblichen Tatzeitpunkt war der Beschuldigte aber in einem Baumarkt in Barrow einkaufen. Ein anderes Mal sollte er die 22-Jährige in Blackpool zum Sex mit mehreren Männern verkauft haben. Wie sich inzwischen herausstellte, checkte die Frau alleine in das Hotel ein.

Frau verletzte sich selbst
Die Polizei stieß bei ihren Ermittlungen immer wieder auf Widersprüche. Mittlerweile ist klar, dass die Frau gelogen und sich selbst verletzt hat. Sie entschuldigte sich in einem Brief an das Gericht, dass sie die rassistischen Proteste nicht vorhergesehen und nicht gewollt habe. Die meisten Anschuldigungen hält sie laut ihrer Anwältin aber aufrecht. „Solange sie nicht sagen will, warum sie gelogen hat, wissen wir es nicht“, sagte der Richter. Rassismus sei nicht das Motiv. Ein Gericht in der Stadt Preston verurteilte die Frau am Dienstag zu achteinhalb Jahren Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Vor knapp zehn Jahren hatte ein großer Missbrauchsskandal in der nordenglischen Stadt Rotherham das Land erschüttert. Britisch-pakistanische Banden hatten viele Jahre lang systematisch mehr als 1400 Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht. In den vergangenen Jahren und Monaten wurden immer wieder Missbrauchsvorwürfe gegen britische Abgeordnete und Polizisten laut.

Porträt von krone.at
krone.at
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