Stefan Kraft und Manuel Fettner sind beim Weltcup-Springen in Lillehammer auf dem Podium gelandet. Das ÖSV-Duo musste sich am Dienstag in Norwegen nur Lokalmatador Halvor Egner Granerud geschlagen geben. Vorjahressieger Kraft fehlten als Zweiter nur 2,3 Punkte auf seinen 29. Weltcup-Sieg, Fettner holte im zweiten Durchgang noch 13 Plätze auf und wurde Dritter (-21,8). Nur einen Zehntelpunkt dahinter verpasste Daniel Tschofenig auf Platz vier knapp das Podium.
„Ich bin sehr, sehr happy mit dem zweiten Platz. Ich bin froh, dass ich die Schanze im Griff habe. Zum Schluss ist der Aufwind immer weniger geworden“, sagte Kraft nach Sprüngen auf 138,5 und 132 Metern im ORF-Interview. Der 29-jährige Salzburger überholte mit seinem 93. Podestplatz den Polen Adam Malysz in der ewigen Bestenliste, nur mehr der Finne Janne Ahonen (108) stand öfters am Stockerl als der Ex-Weltmeister.
„Sehr besonders“
Weltcup-Dominator und Quali-Sieger Halvor Egner Granerud verteidigte seine Führung in der Raw-Air-Gesamtwertung vor Kraft, der nun fünf Punkte Rückstand hat. Der Slowene Anze Lanisek auf Platz drei liegt bereits fast 60 Punkte zurück. Für Granerud war es der 24. Weltcup-Sieg, der elfte in diesem Winter, der erste überhaupt in der Heimat. „Es fühlt sich fantastisch an, endlich einmal in Norwegen gewonnen zu haben. Das ist sehr besonders“, freute sich der 26-Jährige, der Kraft im Finale mit 139,5 Metern noch überflügelte.
Fettner startete mit einem Satz auf 138 Meter bei Aufwind noch eine Aufholjagd, für den Routinier war es der zweite Stockerlplatz in dieser Saison. „Das tut natürlich sehr gut. Das Quäntchen Glück muss immer passen. Die letzten Male war es schlecht bei mir vom Wind, heute hat sich das wieder gedreht“, sagte der 37-Jährige. Jan Hörl (12.) und Michael Hayböck (13.) komplettierten ein ausgezeichnetes Mannschaftsergebnis für den ÖSV, beide hatten im zweiten Durchgang allerdings Pech mit schlechter werdenden Windbedingungen.
Entscheidung in Vikersund
Die Raw-Air-Serie ist das skandinavische Gegenstück zur Vierschanzentournee, neun Tage in Folge sind Qualifikationen und Bewerbe zu absolvieren. Die in der Quali erzielten Punkte werden dabei mitgezählt. Am Mittwoch und Donnerstag geht es in Lillehammer weiter, ehe die Entscheidung am Wochenende mit zwei Skiflug-Bewerben in Vikersund fällt.
Vor dem Bewerb in Lillehammer hatte es indes Kritik am Ski-Weltverband FIS gehagelt, die Zustände im Olympia-Ort von 1994 sorgten für Ärger. Thomas Thurnbichler, Cheftrainer bei den Polen, sprach von einer organisatorischen Katastrophe. „Wir kamen in der Einrichtung an und es gab keine richtigen Tische in den Servicekabinen. Es gab kein richtiges Essen für die Springer, und vor dem geplanten Start des Wettkampfs hatten wir keine Informationen darüber, was wirklich los war“, sagte der Tiroler. Am Dienstag hatte das Komitee laut Renndirektor Sandro Pertile nach einer Krisensitzung mit dem Organisationskomitee deutliche Verbesserungen vorgenommen.
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