Die Banken sind erneut stark unter Verkaufsdruck geraten und belasten den heimischen Aktienmarkt merklich. Die Wiener Börse hat am Mittwoch die Verluste deutlich ausgeweitet. Auch an den europäischen Leitbörsen gab es tiefrote Aktienkurse zu beobachten.
Der ATX brach im Mittagshandel um beachtliche 4,48 Prozent auf 3.209,56 Punkte ein. Nach der Erholungsbewegung am Vortag setzte sich der Abwärtssog beim heimischen Leitindex nach einem tiefroten Wochenstart wieder fort. In die Tiefe gedrückt wurde der ATX von der erneuten Kursschwäche der schwergewichteten Banken. Europaweit stehen die Banken derzeit stark unter Druck.
Größter US-Bankenkollaps seit Finanzkrise 2008
Die Titel der BAWAG rutschten in Wien um 4,5 Prozent ab, die Aktionäre der Erste Group mussten Verluste in Höhe von satten 3,7 Prozent verbuchen. Bei der Raiffeisen Bank International gab es einen Abschlag in Höhe von 3,3 Prozent. Für Nervosität im Bankensektor sorgte international zuletzt der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in der vergangenen Woche. In den USA war es damit am vergangenen Freitag zum größten US-Bankenkollaps seit der Finanzkrise 2008 gekommen.
Weitere Hiobsbotschaft aus der Schweiz
Nun gab es am Berichtstag eine weitere Hiobsbotschaft aus der Schweiz. Die unter Druck stehende Credit Suisse kann nicht auf weitere Hilfe des Großaktionärs Saudi National Bank bauen. Für die Aktien ging es nach dementsprechenden Aussagen eines Vertreters der Bank in einem Interview mit Bloomberg TV massiv abwärts.
Leitzins soll erhöht werden: EZB-Entscheidung am Donnerstag
An den Finanzmärkten üben sich die Marktteilnehmer nach Einschätzung der Helaba-Analysten nun im Vorfeld der EZB-Entscheidung am Donnerstag in Zurückhaltung. Von ihrem Vorhaben, den Leitzins in der Eurozone um weitere 50 Basispunkte zu erhöhen, werde sich die Notenbank trotz der jüngsten Turbulenzen im US-Bankensektor wohl nicht abbringen lassen, prognostizierte ein Experte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.