Summer City Camps

Halbtagsschüler bei Ferienbetreuung benachteiligt

Die Plätze bei den Summer City Camps sind begehrt. Die Vergabe ist alles andere als fair.

(Bild: David Bohmann / PID)

Nach Problemen bei der Anmeldung für die Summer City Camps in Wien wurde das Verfahren umgestellt. Dieses ist jedoch nicht mehr fair.

Der Sommer kommt schneller als gedacht. Dann brauchen wieder rund 157.800 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren einen Betreuungsplatz. Die Summer City Camps der Stadt bieten im Unterschied zu privaten Anbietern mit 50 bis 60 Euro pro Woche eine günstige Obsorge. Dementsprechend begehrt sind die Plätze.

Mit der neuen Zwei-Phasen-Strategie will die Stadt Berufstätige und Alleinerziehende besonders berücksichtigen. Ich bin beides und werde trotzdem hintenangereiht.

Elisabeth S.

Nach Beschwerden über das Anmeldeverfahren, wonach es zu einer Serverüberlastung durch das „First come, first served“-Prinzip kam, wurde jetzt umgestellt. „Mit der neuen Zwei-Phasen-Strategie will die Stadt Berufstätige und Alleinerziehende besonders berücksichtigen. Ich bin beides und werde trotzdem hintangestellt“, berichtet Elisabeth S.

Nur Restplätze für Kinder aus privaten Schulen
Demnach dürfen Eltern von Kindern, die eine Ganztagsschule besuchen, in der ersten Phase Plätze auswählen, während alle anderen Schüler in Phase zwei auf Restplätze hoffen müssen. „Das große Problem dabei ist, dass es kein fixes Kontingent für die zweite Phase gibt“, sagt die alleinerziehende Mutter. Und weiter: „In der Vergangenheit war das Angebot angesichts des technischen Hindernislaufs auch nicht optimal, aber jetzt ist es einfach nur diskriminierend für alle, die sich, aus welchen Gründen auch immer, für eine private Volksschule entschieden haben“, so S.

Kritik kommt auch von der ÖVP. „Bei der Platzvergabe handelt es sich um eine ungerechtfertigte Bevorzugung. Deswegen braucht es ein durchdachtes Modell mit einer fairen Anmeldevergabe sowie Vielfalt bei den Anbietern“, sagt ÖVP-Familiensprecherin Silvia Janoch.