Die drei Sport-Dachverbände Sportunion, ASVÖ und ASKÖ kritisieren den Entschluss der Grazer Stadtregierung für ein zweites Fußball-Stadion. Die Finanzierung wird zur großen Streitfrage.
Nach dem grundsätzlichen „Ja“ der Stadtregierung zu einem zweiten Fußball-Stadion in Graz (wie gestern berichtet) regt sich nun prominenter Widerstand gegen die angestrebte Lösung. In einem offenen Brief wandten sich die Präsidenten der drei großen Sport-Dachverbände, Stefan Herker (Sportunion), Christian Purrer (ASVÖ) und Gerhard Widmann (ASKÖ), gemeinsam an die Politik und äußerten harsche Kritik an den Plänen.
Politik in gesellschaftlicher Verantwortung
„Eine Diskussion über ein zweites Stadion und vor allem die damit in Zusammenhang geforderten Investitionen der öffentlichen Hand sind aus unserer Sicht nicht vertretbar“, heißt es in dem Schreiben. Die Präsidenten strichen zwar die Verdienste der beiden Fußballklubs Sturm und GAK heraus, stellen aber „die grundsätzliche Frage, wofür die Politik im Bereich von Sport und Bewegung die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu tragen hat“.
Bleibt Breitensport auf der Strecke?
Demnach solle die öffentliche Hand ihr Geld besser in den Ausbau der Infrastruktur für den Breitensport und Angebote für Kinder, Jugendliche oder Pensionisten investieren als in Stadien für Profi-Vereine. „Eine diesbezügliche Finanzierung ist eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit“, so die Stellungnahme der Präsidenten.
Abschließend stellten sie klar: „Unser vorgebrachter Einwand ist natürlich sofort hinfällig, sollte es einem der beiden Vereine gelingen, die Finanzierung eines Stadionneubaus durch private Investoren zu schaffen, wie das auch international bei Profiklubs üblich ist.“
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