Regen & Schnee fehlen

Trocknet das südliche Wiener Becken jetzt aus?

Niederösterreich
16.03.2023 11:00

Quellen versiegen, Grundwasser-Pegel sinkt ab. Ein Spaziergang am Achtersee in Wiener Neustadt macht es deutlich - aus dem Naturidyll, das es noch vor zwei Jahren war, ist mittlerweile eine düstere Mondlandschaft geworden. Auch bei umliegenden Schotterteichen schaut es nicht viel besser aus. 

Positiv gestimmt ist man indes momentan noch im nahen Bad Fischau, obwohl das Naturbad, das sich mit dem Slogan „Baden im Trinkwasser“ rühmt, nach wie vor unter einem zu niedrigen Wasserstand leidet. „30 Zentimeter fehlen uns im Herrenbecken“, so Bürgermeister Reinhard Knobloch. Von drei Quellen sind zwei versiegt. „Wir können nur auf die Schneeschmelze hoffen“, so Knobloch, der aber noch optimistisch ist, heuer auch das Damenbecken wieder befüllen zu können. Dieses wurde im Vorjahr aufgrund des Wassermangels als „Sandstrand“ genutzt.

Klimawandel spürbar
„Ursache für die niedrigen Grundwasserstände ist der Witterungsverlauf der letzten Jahre“, erklärt dazu Martin Angelmaier von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes: „An einigen Messstellen regnete es um bis zu 30 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt“. Besonders wichtig für das Grundwasser im südlichen Wiener Becken seien die Schneelagen im Rax-Schneeberg-Gebiet. „Diese waren in den letzten Jahren unterdurchschnittlich und auch derzeit betragen sie nur 50 Prozent der für die Jahreszeit typischen Werte“, so der Wasserexperte.

Einschränkungen möglich
Über Wasser-Maßnahmen für den kommenden Sommer denkt man auch in Ternitz im Bezirk Neunkirchen nach. „Wir haben seit 2021 ein Pool-Management etabliert, welches den Poolbesitzern im April und Mai Tage zum Befüllen ermöglicht“, so Stadtrat Peter Spicker. „Ein Verbot zum Autowaschen und Gartengießen würde dann auch das Befüllen von Pools betreffen und wird in letzter Konsequenz kommuniziert“, so Spicker. Einschränkungen könne es auch im Freibad geben. „Da wir hier über drei große Becken verfügen, könnten wir eine Nicht-Befüllung des Sprungbeckens ins Auge fassen“, so Spicker.

Keine Sorgen hingegen macht man sich in der Bezirksstadt Neunkirchen. Einschränkungen seien hier noch nicht angedacht heißt es aus dem Büro des Bürgermeisters. Und auch Wiener Neustadt vermeldet: „Trotz der angespannten Situation besteht derzeit keine Gefahr, dass die Trinkwasserbrunnen der Stadt austrocken, da sie mehr als ausreichend tief gegraben sind“, betont Martin Iwanschitz aus dem Büro des Bürgermeisters.

Top Wasserqualität in Wiener Neustadt
Abschließend noch ein paar positive Nachrichten: Das beliebte Sommerfestival „Blue Monday“ im Naturbad Bad Fischau wird wieder wie gewohnt stattfinden und die Wasserqualität der Wiener Neustädter Schotterteiche ist auch trotz niedrigem Wasserstand ausgezeichnet.

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