Pläne der Direktorin

Graz Museum wird zum Marktplatz der Meinungen

Steiermark
15.03.2023 16:00

Neo-Direktorin Sibylle Dienesch möchte das Graz Museum öffnen und als Raum für aktuelle gesellschaftliche Diskurse etablieren. Bei einem Frühlingsfest sollen am Wochenende erste Einblicke in das neue Programm gewährt werden.

Auf dem Weg zu einem demokratischen Museum und Archiv sieht Direktorin Sibylle Dienesch ihr Graz Museum. Das soll nicht nur inhaltlich neue Türen öffnen, auch räumlich will man ein Zeichen setzen und den direkt an die Sackstraße grenzenden Ausstellungsraum zu einem Treffpunkt umgestalten. „Hier soll gearbeitet und diskutiert werden“, betont Dienesch, „der Raum soll zudem allen möglichen Einrichtungen zur Verfügung stehen“.

Graz Museum in der Sackstraße (Bild: Sebastian Reiser)
Graz Museum in der Sackstraße

Grazer und Grazerinnen mehr einbeziehen
Als eine Agora (so nannten die alten Griechen ihren Markt- und Versammlungsplatz) des 21. Jahrhunderts will die Direktorin das Museum verstanden wissen. Man hört deutlich heraus, dass sie die Bewohner der Stadt sehr viel mehr miteinbeziehen möchte. Dafür setzen sie und ihr Team nicht zuletzt auf mobile Angebote an Orten, denen die kulturelle Infrastruktur fehlt.

Das Jahresprogramm folgt künftig einem Generalmotto. Heuer ist das „Protest“, 2024 folgt „Stadt und Natur“. Dem Protest widmet sich die bereits laufende EU-Kooperation „ReThinking Conflicts“, wo das Kapitel Wanderausstellung neu gedacht wird. Bei „Aus dem Iran“ (ab 25. Mai) geht es um die Anti-Shah-Demos der damals in Graz studierenden Iraner. Und im Herbst folgt eine Schau über Protestbewegungen im 20. Jahrhundert.

„Magic Marisa“
Auch für aktuelle Themen will man Kapazitäten aufbringen - so wie für die Ausstellung „Magic Marisa“ über den Grazer Filmstar Marisa Mell, die trotz des guten Materials und einer akribischen Recherche in der Gestaltung ziemlich lieblos und billig wirkt.

Marisa Mell: Ausstellung „Magic Marisa“ im Graz Museum (Bild: Graz Museum/Imago)
Marisa Mell: Ausstellung „Magic Marisa“ im Graz Museum

Weiters stehen Digitalisierung und eine bessere Nutzung der sozialen Medien oben auf der Agenda, aber auch eine Begrünung des Innenhofs beziehungsweise des Wundergartens im Graz Museum Schloßberg denkt man an.

Frühlingsfest zum Auftakt
Mit einem Frühlingsfest am kommenden Wochenende öffnet man das Haus und gibt neben Workshops, Führungen und Vorträgen auch Einblicke in sonst wenig sichtbare Abteilungen wie Stadtarchiv, Stadtarchäologie oder -topografie. Von heute bis Samstag lockt ein „Hackathon“ ins Museum, bei dem es um die langfristige Sicherung persönlicher Daten geht.

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