Mathias Diemer:

Der selbstlose Basketball-Kaiser der ACSL

ACSL
16.03.2023 06:01

Der erste Most Valuable Player (MVP) der ACSL-Geschichte im Männer-Basketball heißt Mathias Diemer, Point Guard der Uni Wien Emperors. Zum zweiten Mal in Folge hat er sein Team zur Championship im ACSL Final Four geführt. Dass sich die Emps dadurch zu einer kleinen Dynasty hochgeschwungen haben, ist auch der Einstellung ihres herausragenden Spielers zu verdanken, der alles dem Teamerfolg unterordnet.

„Wenn du ein Spiel schaust, wirst du Busquets nicht sehen. Wenn du aber auf Busquets schaust, siehst du das ganze Spiel.“ Das sagte der ehemalige Trainer der spanischen Fußball-Nationalmannschaft Vincente del Bosque einst über seinen Mittelfeldstrategen Sergio Busquets. Der gleiche Satz könnte auch für Mathias Diemer gelten. Seine Spielweise ist oft unauffällig. Er ist nicht derjenige, der den Boxscore mit vielen Punkten füllt.

Mathias Diemer (m.), MVP 2022/23 (Bild: Lukas Zottl)
Mathias Diemer (m.), MVP 2022/23

Er ist nicht derjenige, der mit Behind-The-Back Pässen oder flashy Korblegern die Halle in Ektase versetzt. Aber er spielt die Art von Basketball, mit der sein Team Siege und Championships am laufenden Band einfährt. „Stats sind schön und gut. Mir bringt es aber nichts, wenn ich sagen kann, ich habe 50 Punkte gemacht, wenn wir verlieren. Ich mache lieber zehn Punkte, zehn Assists und wir gewinnen dann das Spiel“, erklärt Diemer seinen Ansatz.

Unterschiedsspieler auf beiden Enden des Platzes
Seine „team first“-Einstellung hat Diemer in seiner Zeit bei den Swans Gmunden in der Österreichischen Basketball Bundesliga gelernt. Dort debütierte der gebürtige Gmundner bereits im Alter von 17 Jahren. Für Spieler, die so jung schon Erwachsenenbasketball auf höchstem Niveau spielen, ist für Eigensinnigkeiten kein Platz. Diemer hat also schon früh gelernt, sich dem Großen und Ganzen unterzuordnen. Für ihn funktioniert das auch und vor allem durch seine Arbeit am defensiven Ende des Platzes: „In großen Spielen wie im Final Four ist man natürlich auch nervös. Da versuche ich immer durch meine Defense in das Spiel reinzukommen“, so Diemer.

„Meine Defense ist meine Offense. Ich versuche dem Team immer durch Steals oder forcierte Turnover einfache Punkte in der Offense zu ermöglichen.“ Die Emperors waren auch dank dieser Einstellung des Oberösterreichers, der als bester On-Ball Defender der Liga gilt, das Team mit den meisten erzielten und den wenigsten abgegebenen Punkten in der abgelaufenen Saison. Diemer nimmt es dabei in jedem Spiel auf sich, den besten Spieler des Gegners zu verteidigen: „Anders würde es mein Stolz nicht zulassen.“

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Mir bringt es nichts, wenn ich sagen kann, ich habe 50 Punkte gemacht, wenn wir verlieren. Ich mache lieber zehn Punkte, zehn Assists und wir gewinnen dann das Spiel.

Mathias Diemer

Ungewisse Zukunft
In seinem Leben außerhalb des Sports studiert der 22-Jährige Internationale Rechtswissenschaften im vierten Semester am Juridicum in Wien. Mindestens drei Jahre könnten sich die Fans der Emperors also noch auf ihren Starspieler freuen. Ob es dazu kommen wird, kann er selbst aber noch nicht sagen: „Ich hatte in meiner Karriere schon drei große Verletzungen. Wenn noch eine dazu kommt, dann muss ich es lassen.“

Sollte der Verletzungsteufel die Nummer 6 der Emperors in Zukunft verschont lassen, ist jedoch die Wahrscheinlichkeit auf weitere Titel und MVPs sehr hoch. Denn alles, was Mathias Diemer bisher gemacht hat, ist gewinnen.

Tobi Illmer

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(Bild: KMM)



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