Durch den hohen Strompreis boomt der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Der Staat unterstützt dies auch heuer mit Fördergeldern. „Die Energiewende hat oberste Priorität in unserem Land“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) dazu am Mittwoch. Beantragen kann man die Förderung ab dem 23. März. Man sollte allerdings schnell sein.
Der Staat fördert heuer mit insgesamt 600 Millionen Euro wieder den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Die erste Tranche davon (über 250 Millionen Euro), wird am 23. März, ab 17 Uhr, ausschließlich online über die Website eag-abwicklungsstelle.at vergeben. Dabei gilt es aber, schnell zu sein. Die Anträge werden je nach Eintreffen abgearbeitet - es gilt das Prinzip „first come, first served“. Experten rechnen damit, dass der Fördertopf schnell ausgeschöpft sein wird.
Verbesserungen für Antragsteller
Was die Rahmenbedingungen für den Zuschuss betrifft, wurden die Richtlinien etwas vereinfacht. So kann man etwa bereits vor der Antragstellung ein Unternehmen beauftragen. Lediglich die Inbetriebnahme der Anlage darf erst nach der Einreichung sämtlicher Unterlagen erfolgen.
Privatpersonen, die eine klassische Dachanlage bis zu einer Leistung von 20 Kilowatt beantragen und bei der Förderung über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) nicht zum Zug kommen, werden zudem automatisch an die Förderschiene des Klima- und Energiefonds weitergeleitet.
Gestaffelte Förderhöhe
Die Förderhöhe selbst ist gestaffelt: Kleinere Anlagen (bis zu 10 Kilowatt Peak) bekommen 285 Euro je kWp, mittlere (10 bis 20 kWp) 250 Euro je kWp, größere (z.B. 20 bis 100 kWp) 160 Euro je kWp. Die niedrigste Förderung gibt es für Anlagen mit 100 bis 1000 kWp Leistung. Hier beträgt die maximale Förderhöhe 140 Euro je kWp.
Experten rechnen damit, dass der Fördertopf schnell ausgeschöpft sein wird. Die nächsten Fördergelder werden dann am 14. Juni, 23. August und 9. Oktober vergeben. Wer also erst im Laufe des Jahres eine Anlage errichtet, hat ebenfalls Chancen auf eine „Staats-Hilfe“.
Bis 2030 ganzer Strom aus erneuerbaren Energien
Die Energiewende habe für Gewessler „oberste Priorität in unserem Land“. Das habe nicht zuletzt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine unmissverständlich klargemacht. Die Energiewende schütze darüber hinaus das Klima und werde dafür sorgen, dass die Energiepreise langfristig sinken, so die Ministerin nach dem Ministerrat. Wie Gewessler verwies auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) auf das Ziel der Regierung, bis ins Jahr 2030 den Stromverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. „Wir wollen die Energiewende nochmals deutlich beschleunigen“, so der Minister.
Im Jahr 2022 seien erstmals PV-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 1000 Megawatt errichtet worden, darauf wolle man sich aber nicht ausruhen, sondern diesen Erfolg übertreffen. Die Förderung werde dafür sorgen, „dass die Menschen die Stromversorgung in die eigene Hand nehmen können“, erklärte Gewessler.
NEOS kritisieren schleppenden Netzausbau
„Mit Förderungen allein werden wir die Energiewende nicht schaffen“, räumte NEOS-Energiesprecherin Karin Doppelbauer in einer Aussendung ein. Die Oppositionspartei kritisiert den schleppenden Netzausbau und den Mangel an Fachkräften. Kritik am bisherigen Fördersystem war mehrmals aus Niederösterreich gekommen. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) sind nun „dem Anschein nach endlich Vereinfachungen gelungen, die wir lange und laut gefordert haben. Besonders wichtig ist uns nach wie vor, dass auch wirklich alle eine Förderung bekommen, unkompliziert und rasch.“
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