Der italienische Historiker Carlo Vecce will das Rätsel um die Mutter des italienischen Universalgelehrten Leonardo da Vinci gelöst haben. Seinen Angaben zufolge belegt eine Befreiungsurkunde aus dem Jahr 1492, dass Leonardos Mutter Catarina eine Sklavin aus dem Kaukasus gewesen ist.
Die wahre Identität der Mutter von da Vinci (1452 bis 1519) ist seit jeher geheimnisumwittert. Historiker sind sich über die Familie mütterlicherseits im Unklaren. Catarina sei über Venedig nach Florenz gebracht worden, wo sie als Kindermädchen arbeitete, behauptet Vecce.
Laut dem italienischen Historiker war Catarina eine tscherkessische Prinzessin, die im Kaukasus geboren, zur Sklavin gemacht und an die Venezianer verkauft wurde. Die Befreiung Caterinas vom Sklaventum wurde von Leonardos Vater, dem Notar Piero da Vinci, notariell beglaubigt.
Recherchen in fiktionalem Roman verpackt
Diese Enthüllungen finden sich im fiktionalen Roman „Il sorriso di Caterina“ (Das Lächeln der Caterina, Verlag Giunti Editore) von Vecce, der an der Universität Neapel L‘Orientale lehrt und forscht. Der Philologe (Bild oben), Renaissance-Historiker und Dozent hat sich in jahrzehntelanger Forschung vor allem der Figur und dem Werk da Vincis gewidmet.
Befreiungsakt in Archiv in Florenz entdeckt
Er habe die Befreiungsurkunde aus der Sklaverei im Staatsarchiv von Florenz gefunden. Sie sei vom Notar unterzeichnet worden, der die Frau liebte, als sie noch Sklavin war, und mit dem sie ein Kind hatte, fügte Forscher Vecce bei der Vorstellung des Buches hinzu und bezog sich auf Leonardos Vater Piero.
Piero da Vinci zeugte im Laufe seines Lebens mehr als 17 Kinder, das letzte, als Leonardo mehr als 40 Jahre alt war. Trotz der Aufzeichnungen, wonach Piero da Vinci viermal verheiratet war, gibt es keinen Beweis dafür, dass Leonardos Vater Catarina geheiratet hat. Dieser Mangel an Beweisen hat bisher zu vielen Spekulationen über die Identität der Mutter geführt.
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