Keine Entwarnung gibt es seitens der Polizei bezüglich der seit Mittwoch gültigen Anschlagsgefahr auf Kirchen in Wien. Wie berichtet, herrscht derzeit erhöhte Alarmbereitschaft seitens der Exekutive. Religiöse Einrichtungen in der Stadt werden verstärkt überwacht.
Zu der Warnung kam es, nachdem die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) Hinweise erhalten hatte, dass ein islamistisch motivierter Anschlag geplant ist. Wie bereits berichtet, soll sich die Drohung gegen nach Österreich geflüchtete Syrer richten, die vor dem Krieg und Diktator Bashar al-Assad nach Österreich geflohen waren. Diese sollten, weil sie nicht als Gotteskrieger für den Dschihad in den Kampf zogen, bei einem Messebesuch ermordet werden.
„Bedrohung dürfte relativ konkret gewesen sein“
Österreichs Top-Terrorexperte Nicolas Stockhammer nimmt die Lage jedenfalls ernst, wie er im „Krone“-Gespräch erklärte. „Die aktuelle Bedrohung dürfte nach meiner Einschätzung jedenfalls relativ konkret gewesen sein“, betonte er.
„Eine neuerliche Gefährdungseinschätzung der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) zur Gefahrenlage hat ergeben, dass diese - insbesondere aufgrund des Jahrestags des Bürgerkriegs in Syrien - primär syrische Einrichtungen betrifft“, teilte die Wiener Polizei am Donnerstag kurz vor Mittag mit.
„Normales kirchliches Leben“
Vonseiten der Exekutive habe es gegenüber der Erzdiözese Wien keine weiteren Informationen bzw. Warnungen gegeben, berichtete am Donnerstag Michael Prüller, Sprecher der Erzdiözese, gegenüber Kathpress. Alle Kirchen seien offen, alle Gottesdienste würden stattfinden, sagte Prüller, der von einem „normalen kirchlichen Leben“ sprach.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) machte am Donnerstagvormittag auf Nachfrage bei einem Medientermin keine Angaben zur Bedrohungslage in Wien. Er verwies auf die Kommunikation durch die Landespolizeidirektion.
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