Nachfrage gestiegen
Nordsee ist wichtigste Kokain-Schmuggelroute
Laut einem UNO-Bericht hat sich die Nordsee zur wichtigsten Kokain-Schmuggelroute nach Westeuropa entwickelt. Betroffen sind etwa die Häfen in Antwerpen, Rotterdam und Hamburg. In vielen Regionen der Welt sei auch die Nachfrage nach der Droge gestiegen, heißt es.
Vor etwa zehn Jahren begannen albanischstämmige Schmugglerinnen und Schmuggler, die Ware direkt in Südamerika einzukaufen und nach Belgien und in die Niederlande zu verschiffen. 2021 stellten die Behörden in Antwerpen 89,5 Tonnen Kokain sicher, in Rotterdam waren es 70,6 Tonnen. Während die Drogenfunde in diesen beiden Städten nur leicht zunahmen, stiegen sie in Hamburg (Rekordmenge von 19 Tonnen im Jahr 2021) und Bremen stark an. Albanische Gruppen belieferten den britischen Drogenmarkt unter anderem aus nahen Häfen in den Niederlanden und Deutschland, heißt es im Bericht.
„Nordseehäfen wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg stellen die traditionellen Einfuhr-Destinationen in Spanien und Portugal inzwischen in den Schatten", teilte das UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) am Donnerstag in Wien mit.
Mehr Anbau, Fortschritte bei Verarbeitung
In vielen Regionen der Welt sei die Nachfrage im vergangenen Jahrzehnt gestiegen. Die Nordsee-Route hat möglicherweise gar dazu beigetragen, dass Kokain in Europa heute weiter verbreitet ist als früher. Im Vorjahr stieg der Anbau von Kokapflanzen nach einem pandemiebedingten Einbruch um 35 Prozent. Die Anbaufläche in Südamerika stieg auf mehr als 300.000 Hektar. Darüber hinaus berichtete das UNO-Team, dass Fortschritte bei der chemischen Verarbeitung von Koka zu Kokain die Produktion erhöht hätten.
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