Kein harmloser Streich

Serie von Bombendrohungen an Kärntens Schulen

Kärnten
16.03.2023 13:55

„Bombendrohung!“ So lautet seit Anfang März mittlerweile nahezu täglich der Warnruf an den Polizeiinspektionen in Kärnten. Siebenmal - bis jetzt - musste die Exekutive an verschiedenen Schule in dem Bundesland ausrücken. Jedes Mal handelte es sich dabei um einen Fehlalarm. Ob es sich bei der Serie um jugendlichen Schabernack und Nachahmungstäter handelt, ist noch ungewiss. Ernst müssen die Warnungen von den Einsatzkräften dennoch jedes Mal genommen werden.

Begonnen hatte die Serie von Bombendrohungen vergangene Woche an der Berufsschule St. Veit an der Glan. Sprengstoffspezialisten sowie das Einsatzkommando Cobra mussten ausrücken. Laut Landespolizeidirektion wurde die Bombendrohung auf einen Zettel geschrieben - der Absender ist bislang unbekannt. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei der Drohung um eine Täuschung gehandelt hatte.

Sprengstoff konnte von den Spezialisten an der Berufsschule in St. Veit nicht gefunden werden - es handelte sich um einen Bluff. (Bild: Krone KREATIV)
Sprengstoff konnte von den Spezialisten an der Berufsschule in St. Veit nicht gefunden werden - es handelte sich um einen Bluff.

Nachahmungstäter werden von Polizei nicht ausgeschlossen
Dieser Bluff sollte aber nicht der letzte gewesen sein. Denn schon zwei Tage später kam der nächste Alarm: Diesmal war das BORG in der Landeshauptstadt betroffen. Rund 2000 Kinder und Jugendliche befanden sich auf dem großen Areal in der Hubertusstraße Klagenfurt und mussten ins Freie gebracht werden. Gefunden hatte man diesmal die Warnung auf der Wand einer Toilette. Doch wie beim ersten Vorfall handelte es sich auch hier um eine Täuschung.

Ein Nachahmungstäter kann von der Polizei nicht ausgeschlossen werden, bestätigen konnten die Beamten allerdings noch nichts. „Wir nehmen die Lage sehr ernst“, teilt Polizeisprecher Mario Nemetz mit. Der Vorfall müsse ernst genommen und die Lage genau überprüft werden, so die Einsatzkräfte. 

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Solche Drohungen können strafrechtliche Konsequenzen haben und die Kosten des Polizeieinsatzes können zurückverlangt werden.

Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg

Doch auch nach den beiden Geschehnissen reißt die Serie in Kärnten nicht ab. Schon am Montag kam es erneut zu einem Warnruf aus dem slowenischen Gymnasium in Klagenfurt. Etwa 500 Schüler sowie Lehrer mussten das Gebäude verlassen - auch hier wurde die Bombendrohung an einer Wand entdeckt.

„Bombe morgen in der Aula“: Bombendrohung samt Totenschädel nach alter Piratenmanier an der Wand einer Toilette im slowenischen Gymnasium in Klagenfurt (Bild: Elite Klagenfurt)
„Bombe morgen in der Aula“: Bombendrohung samt Totenschädel nach alter Piratenmanier an der Wand einer Toilette im slowenischen Gymnasium in Klagenfurt
Diese Nachricht wurde von einem Schüler der Berufsschule Spittal fotografiert. (Bild: Klagenfurt Elite Instagram Story)
Diese Nachricht wurde von einem Schüler der Berufsschule Spittal fotografiert.

Am Mittwoch war die Fachberufsschule in Spittal an der Reihe. Am Donnerstag gab es gleich drei Einsätze - in der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik in Klagenfurt und in Villach an der Fachberufsschule sowie in Klagenfurt an der Mittelschule St. Martin - Obirstraße.

Wie schon die Male zuvor musste auch hier das Gebäude evakuiert und die Einsatzkräfte gerufen werden, jeden Raum mit Spürhunden, sprengstoffkundigen Organen und weiteren bestens ausgebildeten Beamten absuchen, um schlussendlich festzustellen, dass es sich wieder um einen Fehlalarm handelte.

Drohungen sind kein harmloser Streich
Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg weist darauf hin, dass es sich bei solchen Drohungen um keinen harmlosen Streich handelt: „Solche Drohungen können strafrechtliche Konsequenzen haben und die Kosten des Polizeieinsatzes können zurückverlangt werden.“ Die Kosten müssen also von den jeweiligen Verantwortlichen getragen werden.

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