Feldkirch ist eine Stadt mit Geschichte und versprüht durchaus Charme. Reizvoll ist aber auch die umgebende Natur. „Krone“-Autorin Rubin Bergauer nimmt uns diesmal mit zu einer aussichtsreichen Wanderung, bei der man diese ausgiebig bewundern kann - Kultur und Einkehrmöglichkeiten inklusive.
Die heutige Tour startete bei der Bushaltestelle am Montforthaus in Feldkirch und führt hoch über die Dächer der Stadt hinaus. Über die Burggasse geht es zunächst an der stolzen Schattenburg vorbei, welche zu einer der besterhaltenen Burganlagen Mitteleuropas zählt.
Darüber hinaus befindet sich im Burgmuseum eine der bedeutendsten historischen Waffensammlungen Österreichs. Erbaut wurde die Anlage um das Jahr 1200 unter Graf Hugo (III. von Tübingen und I. von Montfort), dem Gründer der Stadt Feldkirch. Die Höhenburg wurde im 14. Jahrhundert zunehmend Mittelpunkt der Herrschaft aus der Grafschaft Montfort-Feldkirch und war bis 1390 Stammsitz der Grafen von Montfort.
Der Name des Gebäudes rührt nicht etwa daher, weil es viel Schatten auf die darunter liegenden Häuser wirft, sondern von den Wehrvorrichtungen („schaten“=Schutz). Bis zum Appenzellerkrieg blieb die Schattenburg trotz zweimaliger Belagerung unbezwungen. Einer der glücklosen Belagerer war 1345 Kaiser Ludwig von Bayern.
Erst niedergebrannt, dann wieder aufgebaut
Im Appenzellerkrieg wurde die Anlage nach 18 Wochen Belagerung 1406 schließlich niedergebrannt, zwei Jahre später jedoch wieder aufgebaut. Über die Jahrhunderte hatte die Schattenburg verschiedene Besitzer und wurde zudem ein weiteres Mal teilweise zerstört. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges verlor die Anlage ihre militärische Bedeutung.
Von 1778 bis 1825 wurde das Gebäude als Gefängnis genutzt, inklusive „Dienstwohnung“ für den Kerkermeister. Danach erwarb die Stadt Feldkirch das historische Gemäuer und brachte darin zunächst eine Kaserne und später das städtische Armenhaus unter. Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es Pläne zum Umbau in eine NS-Wehrburg, welche aber nie umgesetzt wurden.
Heute befindet sich ein Museum sowie ein Restaurant mit Blick auf die Stadt in der Anlage. Wer möchte, kann vor oder nach der Wanderung einen Abstecher ins Museum machen, die Schattenburg ist ganzjährig für Besucher geöffnet.
Eine kleine Kapelle namens „Elend Bild“
Zunächst aber geht es weiter auf der Göfner Straße bis zur ersten Abzweigung links, wo der Haldenweg beginnt. Dieser führt leicht abfallend zur Kapelle „Elend Bild“. Den etwas ungewöhnlichen Namen erhielt der kleine Sakralbau von einer früher darin befindlichen Darstellung eines dornengekrönten und gegeißelten Christus. Das jetzige Gnadenbild ist eine Kopie einer ehemals in der Feldkircher Friedhofskirche verwahrten Pieta.
Von der Kapelle wählt man den Weg, der aufwärts verläuft. Bevor dieser wieder auf die Göfiser Straße trifft, biegt man links auf den Waldpfad in Richtung Schloss Amberg ab. Dieser mündet bald darauf ebenfalls in einer Weggabelung. Zum Känzele geht es rechter Hand weiter und die Stufen empor, dann wird die Göfner Straße gequert und man folgt dem Pfad wieder in den Wald - die gelb-weißen Markierungen weisen die Richtung.
Der Huflattich gehört zu den ersten Frühjahrsblumen, deren Blüten vor der Entwicklung der Laubblätter erscheinen. Zur Blütezeit von Februar bis April sind die Stängel lediglich mit braunen oder rötlichen, behaarten Schuppenblättern besetzt. Die gelben Blüten duften schwach nach Honig. Die Pflanze bevorzugt mäßig feuchte, helle Standorte und scheut saure Böden.Im Gebirge kommt der Huflattich bis auf Höhenlagen von 2300 Metern vor und ist eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Käfer, Schwebfliegen sowie einige gefährdete Schmetterlingsarten. Der Huflattich gilt zudem als überaus bedeutsame Heilpflanze bei Hustenreiz und wirkt schleimlösend, weshalb er vor allem in der Volksmedizin große Bedeutung hatte.
Schutzzäune für die Kröten der Gegend
Streckenweise sind entlang des Weges sogenannte Krötenschutzzäune angebracht, welche die Frösche und Kröten auf ihrer alljährlichen Wanderung im Frühjahr von der Straße weg leiten sollen. Die Tiere werden dann von Helfern eingesammelt und sicher auf die gegenüberliegende Seite gebracht, damit sie unbeschadet zu ihren Laichgewässern gelangen.
Der Waldpfad mündet schließlich in einen Forstweg, der sachte bergan zum Hohen Känzele führt. Von dort sowie vom nahen Niederen Känzele hat man eine herrliche Ausblick auf die Montfortstadt. Nach einer kurzen Rast kann man entweder denselben Weg retour wählen oder über Göfis-Stein (Einkehrmöglichkeit) nach Feldkirch wandern.
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