Endlich schmerzfrei

Mit der richtigen Behandlung gegen Schulterschmerz

Gesund
09.09.2011 16:47
Wenn die Schulter länger als ein paar Wochen weh tut, sollte dies als Alarmzeichen gelten. Hinter den Beschwerden könnte eine Erkrankung stecken, die man als Schulterengpass-Syndrom bezeichnet. Dann herrscht dringender Handlungsbedarf, weil die Schmerzen sonst zum ungeliebten Dauergast werden.

Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Wir können mit den Armen fast ungehindert Bewegungen in alle Richtungen ausführen. Diesen großen Spielraum verdanken wir der Tatsache, dass die Schulter fast nur durch Muskeln und Bänder zusammengehalten wird und nicht, wie bei den meisten anderen Gelenken, durch knöcherne Strukturen.

Deshalb sind auch im Schulterbereich besonders häufig Überlastungen der Sehnen anzutreffen und weniger Abnützungen der Gelenksknorpel. Schmerzen mit Einschränkung der Beweglichkeit in der Schulter stehen in der Hitparade der rheumatischen Leiden im Spitzenfeld.

Wie immer bei Rheuma verbessern frühe Diagnose und rasch einsetzende Behandlung die Chancen auf Ausheilung erheblich. Unter dem Schulterengpass-Syndrom versteht man eine Funktionsstörung der Schulter durch chronische Überlastung. Betroffen sind Frauen und Männer gleichermaßen. Rund zehn Prozent aller Österreicher leiden an dieser Erkrankung!

Neben der erwähnten Fehlbelastung sind auch Entzündungen der Schleimbeutel in diesem Bereich, ein Schulterhochstand durch schlechte Haltung sowie mangelhaft verheilte Knochenbrüche (Oberarm) oft die Ursache.

Beschwerden kommen schleichend
Die Beschwerden beginnen meist schleichend und werden daher von vielen zu lange ignoriert. Im Akutfall hingegen schießt der Schmerz plötzlich ein und hört nicht mehr auf. 

Typische Symptome:

  • Schmerzen beim seitlichen Heben des Armes 
  • Tätigkeiten, bei denen der Arm hochgehalten werden muss, sind nicht problemlos möglich. 
  • Das seitliche Heben des Armes gegen Widerstand (diesen Test macht der Arzt) verstärkt die Schmerzen. 
  • Starke Spontan- und Ruheschmerzen. Das Liegen auf der betroffenen Schulter wird als unangenehm empfunden. 
  • Beschwerden bei bestimmten Bewegungen wie etwa dem Anziehen eines Mantels oder beim Schrauben. 
  • Reibegeräusch bei Bewegung 
  • Schmerzhafte Druckpunkte an der seitlichen und vorderen Schulterpartie

Die exakte Diagnose liefern neben der ärztlichen Untersuchung sowie Befragung des Patienten Röntgenbilder, Ultraschall und Magnetresonanz. Grundsätzlich sollten immer gleichzeitig Halswirbelsäule, das Ellbogengelenk und die Gelenke am Brustbein mit untersucht werden.

Der Arzt muss auf "Fallen" bei der Beurteilung achten: Oberbauchorgane wie Leber und Gallenblase können bei Entzündung mit Schulterschmerzen reagieren! Linksseitiger Schulterschmerz kann eine Störung der Durchblutung der Herzkranzgefäße (Herzinfarktgefahr!) signalisieren. Auch krankhafte Prozesse an der Wirbelsäule täuschen mitunter ein Problem mit der Schulter vor.

Zum Glück gut behandelbar
Behandlungswege gibt es zum Glück viele. Die Palette umfasst Medikamente (Antirheumatika) bei akuten Anzeichen, Infusionen mit hochdosiertem Vitamin-B-Komplex und Infiltrationen mit örtlich betäubenden Mitteln plus einem Zusatz von Kortison, Kältetherapie (zweimal täglich 15 Minuten, etwa mit Eiswürfeln), Elektrotherapie, Ultraschall und Akupunktur. 

Als besonders wirksam hat sich weiters niedrig dosierte Strahlenbehandlung erwiesen. Röntgenschwachstrahlen können Entzündungen lindern und kleine Kalkablagerungen beseitigen. Eine Operation kommt bei akutem Muskelabriss oder bei schweren Veränderungen wie massiven Verkalkungen bzw. starken Abnützungen der Gelenkflächen in Frage. Danach ist konsequente Heilgymnastik angesagt, weil der Genesungsprozess lange dauert.

Ist die Krankheit bereits chronisch, so steht gezielte Bewegung mit Muskelaufbau im Vordergrund. Ergänzt wird diese Maßnahme durch örtliche Wärmeanwendungen mit Moor, Heilschlamm und Bädern. Nützlich sind auch Massagen, Strom und ebenfalls Akupunktur.

Bei einer Abnützung des Schultergelenks (Omarthrose), hilft Knorpelaufbau mit Hyaluronsäure. Liegt eine Entzündung im Rahmen einer Störung des Immunsystems (etwa bei rheumatoider Arthritis) vor, dann helfen antirheumatische Basismittel sowie Biologika. Diese bringen die Entzündung zum Stillstand.

Mein dringender Rat: Wer mehr als drei Wochen an Schulterschmerzen leidet, sollte unverzüglich seinen Arzt aufsuchen!

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