Die Schweizer Notenbank greift der angeschlagenen Crédit Suisse mit einer milliardenschweren Kreditlinie unter die Arme. Das Geldhaus will mit der Option auf Kredite von bis zu 50 Milliarden Franken (rund 51 Milliarden Euro) verlorenes Vertrauen auf dem Finanzmarkt zurückgewinnen.
Für Währungshüter, Finanzaufsicht und Regierungen geht es auch darum, eine schwere Bankenkrise zu verhindern. Angesichts der Turbulenzen zeigte sich Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe zuversichtlich, dass Europas Banken gewappnet sind.
Maßnahmen zeigte an der Börse bereits Wirkung
An der Börse zeigten die Maßnahmen am Donnerstag Wirkung: Die Aktie der Crédit Suisse erholte sich ein gutes Stück von ihrem Kurssturz. Zum Handelsstart legte ihr Kurs um fast ein Drittel zu. Am späten Vormittag lag er noch mit 23 Prozent im Plus.
Bankenkollaps in USA als Auslöser
Der Kollaps mehrerer regionaler US-Banken hatte Unsicherheit im Bankensektor ausgelöst. Bei der schon zuvor angeschlagenen Crédit Suisse schlug sich dies besonders deutlich nieder. Die Großaktionärin Saudi National Bank glaubt nach eigener Aussage nicht, dass das Schweizer Institut weiteres Kapital benötigt.
Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) habe bestätigt, dass die Crédit Suisse gut kapitalisiert sei, sagte Ammar Al Khudairy, Präsident der saudischen Bank, dem Sender CNBC. Die jüngste Panik sei „vollkommen ungerechtfertigt“ - sowohl mit Blick auf die Crédit Suisse als auch mit Blick auf den gesamten Markt. Allerdings bekräftigte er, dass die Saudi National Bank ihre Beteiligung nicht über 9,9 Prozent ausbauen werde.
„Präventive Stärkung“
Unterdessen stellt die SNB der Crédit Suisse die 50 Milliarden Franken nicht blanko zur Verfügung: Die Kreditlinie sei vollständig mit erstklassigen Vermögenswerten besichert, teilte die Crédit Suisse mit. Außerdem kündigte sie den Rückkauf von Anleihen im Volumen von drei Milliarden Franken an. Die Crédit Suisse bezeichnete die Schritte als „entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung“ der Liquidität. „Mit diesen Maßnahmen stärken wir die Crédit Suisse im Rahmen unseres strategischen Wandels, um für unsere Kunden und andere Anspruchsgruppen Mehrwert zu schaffen“, sagte Bankchef Ulrich Körner.
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