Bis zu einer echten Mobilitätswende ist es noch ein weiter Weg, der CO2-Ausstoß durch den Verkehr ist viel zu hoch. Immerhin gibt es in Vorarlberg ein paar positive Ansätze. VCÖ-Experte Michael Schwendinger mahnte anlässlich der Auslobung des VCÖ-Mobilitätspreises in Bregenz einen grundlegenden Wandel ein.
Um die gesetzten Klimaziele zu erreichen, müsste in Vorarlberg der durch den Verkehr verursachte CO2-Ausstoß auf 510.000 Tonnen im Jahr reduziert werden. Bis dahin ist noch viel zu tun: Selbst im Pandemiejahr 2020 mit all seinen Einschränkungen wurden 846.000 Tonnen CO2 in die Luft geblasen.
Es muss sich etwas ändern
„Weiter wie bisher ist keine Option“, mahnte VCÖ-Experte Michael Schwendinger bei der gestrigen Pressekonferenz anlässlich der Auslobung des VCÖ-Mobilitätspreises im Bregenzer Landhaus einen grundlegenden Wandel ein. Man müsse sich endlich von klimaschädlichen, fossilen Brennstoffen verabschieden und stattdessen vermehrt auf Energie aus Wind, Wasser und Sonne setzen.
Wir brauchen großflächige Entsiegelungen. Das Motto muss lauten: Weniger Asphalt, mehr Grünflächen!
Michael Schwendinger, VCÖ-Experte
„So könnte sich Österreich auch aus der problematischen Abhängigkeit von den erdölexportierenden Staaten lösen.“ Mit Stromautos allein werde man den Turnaround aber nicht schaffen, es gelte auch, gezielt Energie einzusparen: „Es gibt zum Beispiel immer noch viel zu viele Autofahrten mit nur einer Person im Wagen.“
Neben dem demografischen Wandel, der ganz neue Anforderungen an die Mobilität stellen werde, brauche es auch im Bezug auf die zunehmende Hitze Lösungen. In Bregenz etwa hätte sich die Zahl der Tage mit Temperaturen von über 30 Grad von 1991 bis 2020 im Vergleich zu 1961 bis 1990 verdreifacht.
Öffis erleben in Vorarlberg rege Nachfrage
„Wir brauchen großflächige Entsiegelungen. Das Motto muss lauten: Weniger Asphalt, mehr Grünflächen!“, gibt Schwendiger die Richtung vor. Was Hoffnung macht: Viele Menschen scheinen tatsächlich bereit zu sein, ihr Mobilitätsverhalten zu ändern und auf die Öffis umzusteigen.
Über 81.000 Vorarlberger sind bereits im Besitz eines Klimatickets. „Das ist ein Rekord, auf dem sich aufbauen lässt“, gibt sich Mobilitätslandesrat Daniel Zadra zuversichtlich. Neben neuen Carsharing-Angeboten, Investitionen in das Radwegenetz und dem Einsatz digitaler Tools und Künstlicher Intelligenz zur Effizienzsteigerung soll das öffentliche Angebot weiter ausgebaut werden: Bis 2040 wolle man die Leistungsfähigkeit des Systems Bahn verdoppeln, kündigte Erwin Nagele von der ÖBB an.
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