Erste Zugeständnisse
Fünf Galeria-Filialen müssen doch nicht schließen
Die deutsche Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof schließt fünf Filialen weniger als angekündigt. Deren Vermieterinnen und Vermieter hätten Zugeständnisse gemacht, berichtete ein Unternehmenssprecher am Donnerstag.
Das betrifft die Filialen in Bayreuth, Erlangen, Oldenburg, Rostock und Leipzig. Damit verringert sich die Zahl der geplanten Filialschließungen von 52 auf 47. 82 Häuser sollen somit noch weiterbetrieben werden. Wie berichtet, sind tausende Arbeitsplätze betroffen. Der Warenhauskonzern des Tiroler Investors René Benko hatte Ende Oktober um ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren angesucht. Als Grund wurden die explodierenden Energiepreise und der sinkende Konsum in Deutschland genannt. Der Betriebsrat geht allerdings auch von Fehlern im Management aus.
Laut ihm sind „sehr, sehr viele Tränen geflossen“, da viele Kolleginnen und Kollegen sehr lange beim Betrieb sind. „Wir sind familiär fast ein wenig verbunden“, sagte eine Betriebsrätin. Ein Teil des Personals soll bei der Modekette Aachener unterkommen können. Ihr Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel zeigte Interesse an mehreren Standorten, die von der Schließung bedroht sind. Das Unternehmen wolle „allen Mitarbeitern der betroffenen Filialen ein Angebot machen, für uns zu arbeiten. Ohne Ausnahme.“
Zweiter Versuch, wieder Erfolg zu haben
Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hat das Unternehmen nur vorübergehend entlastet. Damals wurden rund 40 Filialen geschlossen, 4000 Stellen abgebaut und mehr als zwei Milliarden Euro Schulden gestrichen.
Ob der neue Insolvenzplan angenommen wird, entscheidet sich am 27. März bei der Versammlung der Gläubigerinnen und Gläubiger.
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