Einst hatte René Benko in Innsbruck die Schule geschmissen und sein Heil als AWD-Keiler gesucht. Im Reich des Carsten Maschmeyer, der den umstrittenen Finanzvertrieb in den 1990er-Jahren hochgezogen hat. Jetzt rechnet ausgerechnet der AWD-Gründer mit dem Kaufhausjongleur ab.
„Benko hat Galeria komplett gegen die Wand gefahren“, schreibt Maschmeyer auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn über den in Deutschland schwer unter Beschuss geratenen Tiroler. 680 Millionen Euro an Staatshilfe habe Benko vom Steuerzahler einkassiert. „Trotzdem werden jetzt über 50 Filialen plattgemacht - auf dem Rücken der Mitarbeiter. Genau das, was die Staatshilfe verhindern sollte!“
„Digitalisierung komplett verschlafen“
Am Montag war bekannt geworden, dass Galeria Karstadt Kaufhof - zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren in Insolvenz - 52 seiner 129 verbliebenen Filialen schließen möchte. 5000 Beschäftigten droht der Jobverlust.
Maschmeyer, mittlerweile Start-up-Investor, will den Grund für den Niedergang kennen: „Die Warenhauskette hat nämlich unter Benkos Verantwortung die Digitalisierung komplett verschlafen und ist damit ein Geschäftsmodell von gestern. Galeria ist nicht zukunftsfähig.“ Benkos Motto jedoch scheine zu sein: „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.