Beim Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut haben russische Kräfte Fortschritte gemacht. In den vergangenen Tagen hätten einige Einheiten der russischen Armee sowie Söldner der Gruppe Wagner westlich des Flusses Bachmutka Fuß gefasst, so westliche Militäranalysten. Zuletzt hatte der Fluss die Front markiert. Ukrainische Kräfte, unter ihnen auch viele Freiwillige (siehe Video oben), verteidigen den Westen der Stadt aber weiter.
So sei es ukrainischen Spezialkräften gelungen, eine feindliche Kompanie zu „eliminieren“ und eine Drohne abzuschießen, teilte das ukrainische Spezialeinsatzkommando auf Telegram mit. „Jeder versuchte Vorstoß des Feindes wird abgewehrt“, bekräftigte das Kommando.
So wenig Offensiven wie lange nicht
Dabei führen die russischen Streitkräfte am Rest der Front im Gegensatz zu Bachmut so wenige Angriffe durch wie lange nicht mehr - zumindest seit Jänner, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag. Die Angaben beruhen auf Erkenntnissen der britischen Geheimdienste.
„Kampfkraft stark dezimiert“
„Dies liegt höchstwahrscheinlich daran, dass die russischen Streitkräfte die Kampfkraft der eingesetzten Formationen vorübergehend so stark dezimiert haben, dass selbst lokale Offensivaktionen derzeit nicht nachhaltig sind“, hieß es in London. Zuletzt hatte auch der US-General Mark Milley betont, dass jeder kleine taktische Erfolg der Russen mit hohen Verlusten an Soldaten und Ausrüstung einhergehe.
Westlichen Nachrichtendiensten zufolge hat Russland in den vergangenen Monaten bei Bachmut massiv hohe Zahlen an Verwundeten, Getöteten und Vermissten verzeichnet. Es wird geschätzt, dass die Gruppe Wagner 20.000 bis 30.000 Söldner verloren hat - jeder Dritte von ihnen soll laut den Geheimdiensten getötet worden sein.
Vermutlich sollten die Vorstöße wieder aufgenommen werden, wenn Personal und Munitionsvorräte aufgestockt sind. „So lange werden die Kommandeure wahrscheinlich gezwungen sein, zwischen der Durchführung von Offensivoperationen und der Durchführung einer zuverlässigen Verteidigung der gesamten Front zu wählen“, so das britische Ministerium weiter.
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