Neben skrupellosen Umweltsündern sind Ermittler des Landeskriminalamtes immer öfter Dopinghändler auf der Spur. Im neuen Teil der „Krone“-Serie über das Landeskriminalamt Niederösterreich gibt Chefinspektor Christian Ebner Einblick in die größten Fälle.
Ob todbringende Listerien in einer Käserei, oder bewusste Grundwasserverschmutzung durch einen Pflanzenschutzbetrieb: Wenn hierzulande Natur, Tiere oder Menschen in Gefahr geraten, sind sie zur Stelle. So vielfältig wie die Umweltdelikte selbst sind auch die Aufgabenbereiche der Ermittler im Landeskriminalamt (LKA). Von illegalen Müllablagerungen über vergiftete Seeadler bis hin zum Doping- und Medikamentenhandel im großen Stil. Fünf Beamte der Umweltgruppe sind tagtäglich skrupellosen Tätern auf der Spur.
Grundwasser verschmutzt
Die Folgen sind oft nach Jahren noch vorhanden. Wie etwa im Fall einer Pflanzenschutzfirma mit Sitz im Weinviertel. Vor rund zehn Jahren kam es hier aufgrund eines undichten Betriebes zu einer massiven Grundwasserverschmutzung. Im Unternehmen wusste man von dem Problem. 10.000 Menschen waren damals von den Verunreinigungen betroffen, ein neues Brunnenfeld der EVN konnte erst heuer in Betrieb genommen werden. „Die Sanierungsmaßnahmen laufen bis heute“, hält Christian Ebner, Leiter der Umweltgruppe fest.
Immer mehr Doping-Fälle
Dabei haben sich für den Spezialisten die Verbrechen über die Jahre gewandelt: „Als der Ermittlungsbereich 1988 im LKA neu geschaffen wurde, wussten wir noch nicht, wohin die Reise geht“, erinnert sich der Chefinspektor. Nach hochkriminellen Entsorgerbetrieben stehen derzeit vor allem Dopingsünder im Fokus der Umweltfahnder. Hier sehen sich die Ermittler mit einem illegalen Handel wie bei den Drogen konfrontiert. Neben Ausreißern im Spitzensport hat sich das Problem mittlerweile in den Massensport verlagert.
Vielfältiger Ermittlungsbereich
2010 kam ein Dopingskandal in einem Fitnessstudio ans Licht. Von Anabolika und Testosteron über Entwässerungstabletten und Schlankheitstees bis hin zu menschlichen Wachstumshormonen: „Neben der Abhängigkeit sind etwa auch die mitwachsenden inneren Organe ein Problem. Diese suchen sich im sogenannten Kugelbauch ihren Platz“, klärt Ebner über potenzielle Gefahren auf.
Auch sein anfängliches Interesse für den Umweltbereich hat sich über die Jahre zur regelrechten Sucht entwickelt. „Es gibt immer etwas Neues. Wir ermitteln am Boden, zu Wasser und in der Luft, da lernt man viel dazu“, so der 59-Jährige. Die Ermittler sind daher als Generalisten breit aufgestellt.
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