In seiner Partei hat sich VP-Bürgermeister Ferdinand Aigner in letzter Zeit viele Feinde und wenige Freunde gemacht. 17 Tage nach seinem 8. Jahrestag als Ortschef von St. Georgen/Attergau, wo er immer gegen die Überbelegung des Flüchtlingsheims Thalham wetterte, trat er laut Bezirkspartei nun überraschend zurück.
Vor einem Jahr waren es die 17 Flüchtlingszelte, die für Aufruhr in der Gemeinde sorgten, nachdem in der Flüchtlingswelle von 2015 bereits einmal Zelte am Grund des Bundesasylquartiers Thalham verhindert worden waren. Es gab eine Demo - und tatsächlich wurden die Zelte geräumt.
Differenzen mit der Bundespartei
Nachdem dann ein Containerdorf angedacht war, flogen wieder die Fetzen. Und wegen der notorischen Überbelegung gab´s ständig „Brösel“ mit dem VP-geführten Innenministerium. Im Hintergrund dürfte es zwischen dem schwarzen Bürgermeister und der „Mutterpartei“ zu unüberwindbaren Differenzen gekommen sein, und am Montag erfolgte laut Bezirksparteiobmann Christian Mader der Rücktritt.
Angeschlagene Gesundheit
Als Grund für den Rücktritt nennt Aigner seine angeschlagene Gesundheit: „Gerade in den letzten Tagen ist in mir jedoch klar geworden, dass ich mich in Zukunft noch mehr auf meine Gesundheit konzentrieren muss. Aus diesem Grund werde ich mich aus der Politik zurückziehen und zeitnah meinen Verzicht auf das Bürgermeisteramt von St. Georgen erklären.“ Am 1. Juni wird Aigner als Bürgermeister abtreten, er geht in die Privatwirtschaft.
Rätseln über Stellvertreterin
Unklar ist derzeit noch, was mit seiner Stellvertreterin Caroline Seber passiert. „Das wird derzeit noch diskutiert“, will sich Mader nicht festlegen. Damit scheint aber auch klar, dass sie nicht den nötigen Rückhalt innerhalb der Partei hat, denn eigentlich wäre es ja logisch, dass die Vize einspringt, wenn der Ortschef zurücktritt.
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