Das zähe Ringen um einen neuen Kollektivvertrag für die Privatspitäler ist nun zu Ende. Am Montag haben sich die Verhandler auf ein Lohnplus von 10,56 Prozent geeinigt. Vorausgegangen waren ein Warnstreik am 14. Februar sowie eine Befragung der Beschäftigten durch die Gewerkschaft.
„Die Mehrheit der bei der Befragung teilgenommen habenden Beschäftigten hat das nachgebesserte Angebot der Arbeitgeber angenommen“, kommentierte vida-KV-Chefverhandler Harald Steer das Übereinkommen für die 10.000 Beschäftigten. Die Mindesterhöhung bei Vollzeitbeschäftigung beträgt 180 Euro. Der Reallohn für Teilzeitbeschäftigte steigt um 9,56 Prozent und die Zulagen um 7,53 Prozent. Der neue monatliche Brutto-Mindestlohn liegt bei 2000 Euro. Neben der Erhöhung der Einkommen mit 1. Juli 2023 bekommen die Beschäftigten bis 30. Juni 2023 1600 Euro netto an Einmalzahlung, aufgeteilt auf vier Monate.
Die Lehrlingseinkommen steigen ab 1. Juli 2023 auf 815 Euro im ersten, 925 Euro im zweiten, 1055 im dritten und 1180 Euro im vierten Lehrjahr. Auch für Lehrlinge konnte eine Einmalzahlung ausverhandelt werden. Diese beläuft sich auf 1000 Euro netto, aufgeteilt auf vier Monate. Die Wochenarbeitszeit wird auf 39 Stunden verkürzt.
Erfolgreiche Verhandlung beim Bundeseinigungsamt
Für die im Verband der Privatkrankenanstalten Österreichs versammelten Arbeitgeber war die am 9. März stattgefundene Verhandlung beim Bundeseinigungsamt, den die Arbeitgeberseite nach dem Verhandlungsstillstand nach Streikbeschluss der vida initiiert hatte, für die Einigung mitverantwortlich. Damit sei wieder eine sachliche und konstruktive Gesprächsbasis hergestellt worden, zeigte sich Stephan Günther, Generalsekretär und KV-Verhandlungsleiter des Verbandes der Privatkrankenanstalten, in einer Aussendung überzeugt. „Für die Zukunft hoffen wir, wieder zu Verhandlungen auf Augenhöhe und mit Handschlagqualität zurückkehren zu können, so wie es jahrzehntelang praktiziert wurde“, so Günthers Fazit.
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