Großer Druck aus EU
Türkei fügt sich nun auch den Russland-Sanktionen
Die Türkei versucht seit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022, sich als Vermittler zwischen Moskau und Kiew zu präsentieren. Doch nun hat die Regierung in Ankara dem Druck des Westens nachgegeben und zugesagt, mit Sanktionen belegte Waren nicht mehr nach Russland zu liefern.
Die türkische Regierung habe den Unternehmen eine Liste mit verbotenen ausländischen Gütern zukommen lassen und angewiesen, diese nicht mehr nach Russland umzuladen, sagte der Leiter der Istanbuler Vereinigung der Exporteure von Eisen- und Nichteisenmetallen, Cetin Tecdelioglu, am Montag. „Alle Waren auf dieser Liste sind für Russland gesperrt, egal aus welchem Land sie kommen“, so Tecdelioglu.
Ein Vertreter der Europäischen Union bestätigte dies. Ankara habe der Europäischen Kommission mündlich zugesichert, dass ab März keine Waren mehr nach Russland gelangen würden, die unter die Sanktionen und Ausfuhrkontrollen der EU, der USA oder Großbritanniens fallen. Das türkische Handelsministerium lehnte eine Stellungnahme ab.
„Ernste Warnungen“ aus der EU
Angesichts der „ernsten Warnungen“ westlicher Länder sei dies eine Gelegenheit, eine Konfrontation mit der EU zu vermeiden, in die die Hälfte der türkischen Exporte im Rahmen einer gemeinsamen Zollunion gehe, sagte Wirtschaftsvertreter Tecdelioglu. „Es gab eine Liste mit Beschränkungen für Re-Exporte aus Freihandelszonen nach Russland“, sagte er. Allerdings könnten in der Türkei produzierte Waren, auch mit Komponenten aus anderen Ländern, nach wie vor ohne Einschränkungen nach Russland geliefert werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.