ORF Wetterfrosch Markus Wadsak tourt gerade durch Österreich. Natürlich mit der Bahn. Weil reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln für ihn entspannend ist und er etwas gegen den Klimawandel tun möchte.
Marcus Wadsak leitet die ORF-Wetter-Redaktion. Der Wahl-Neusiedler ist gerade auf Klima-Tour durch Österreich und spricht über Fakten gegen Fake & Fiction. Nächster Halt am Freitag ist im Weinwerk Neusiedl am See um 19 Uhr 30.
Sie sind gerade auf Österreich-Tour. Worum geht es in Ihrem Vortrag?
Um das Klima und das brennendste Thema dabei, welchen Einfluss hat der Mensch darauf und was können wir tun, damit aus der Klimakrise keine Klimakatastrophe wird.
Es heißt oft, wir können die Katastrophe nicht mehr abwenden. Wie sehen Sie das?
Noch ist es nicht zu spät. Es ist einfache Physik. Wir verursachen die globale Erwärmung, also können wir auch gegensteuern. Meine Befürchtung ist nur, dass wir den Klimawandel noch zu wenig spüren. Aber wenn wir warten, bis wir mit dem Wetter da draußen wirklich nicht mehr leben können, dann ist es zu spät.
Wo kann Ihrer Meinung nach jeder etwas zum Klimaschutz beitragen?
Es gibt drei große Brocken, wo wir etwas tun können. Das wären der Verkehr, die Energie und die Ernährung. In Österreich ist der Sektor Verkehr für fast ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Hier kann jeder beitragen. Man braucht nicht für alle Wege das Auto, was eine Win-Win Situation bedeutet. Fährt man mit Bus oder Bahn, schont man das Geldbörserl, weil der Sprit so teuer ist, dass öffentliche Verkehrsmittel sich auszahlen. Fährt man mit dem Rad oder geht zu Fuß, tut man etwas für die Gesundheit. Lebt man in einer Region, wo die Öffis nicht so ausgebaut sind, kann man auch immer noch versuchen Fahrgemeinschaften zu gründen. Ich pendle täglich über drei Bundesländer mit den Öffis. Oft ist es nur eine Umstellung im Kopf.
Und punkto Energie und Ernährung?
Vor allem im Burgenland sind wir in punkto erneuerbarer Energie gut aufgestellt. Wind und Sonne produzieren viel Strom, das muss man weiter ausbauen. Und in punkto Ernährung kann man den Fleischkonsum ein wenig einschränken, weil vor allem die Rinderhaltung ein Problem ist. Was auch wichtig wäre, dass jeder Einzelne vorausschauender einkauft. In Österreich werden jährlich 500 000 Tonnen Lebensmittel weggeschmissen. Diese sind vorher aber produziert und geliefert worden. Das ist ein großer Brocken CO2.
Last, but not least. Das Thema Neusiedler See. Ist er auch Opfer des Klimawandels?
Nein. Hier ist noch kein Trend erkennbar. Natürlich wird es überall wärmer, was mehr Wasser verdunsten lässt. Der Niederschlag variiert aber von Jahr zu Jahr und Region zu Region sehr stark. Wir können also weiter hoffen, dass wieder einmal ein Jahr ausreichend Regen bringt.
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