Am heutigen Tag des Waldes gibt es Grund zur Freude und zur Sorge. Denn der Borkenkäfer, der Klimawandel sowie die Pläne setzen Kärntens Forstbesitzer immer mehr unter Druck.
Kärnten kann den heutigen, von den Vereinten Nationen 1971 erstmals ausgerufenen Tag des Waldes durchaus feiern. Denn rund 62 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Somit hat Kärnten hinter der Steiermark den zweitgrößten Waldbestand Österreichs. Und der Wald wird sogar immer mehr. „Bei uns wird der Wald gut bewirtschaftet, es wird kein Raubbau betrieben. Und daher wächst letztlich mehr Holz nach als genutzt wird“, erklärt Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber gegenüber der „Krone“. In den letzten Jahren wurden in Kärnten 2,5 Millionen Festmeter an Holz geerntet.
Das sorgt für großen, wirtschaftlichen Erfolg. Denn immerhin ist die forstwirtschaftliche Branche der zweitgrößte Devisenbringer, nach dem Fremdenverkehr und ist mit 23.000 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber für Kärnten.
Unterstützung für Forstbesitzer
Doch der Klimawandel bringt die heimischen Wälder und die Wirtschaft immer mehr in Gefahr. Rund 750.000 der insgesamt 1,4 Millionen Festmeter Schadholz gingen 2022 auf das Konto des Borkenkäfers, der mehr Schaden anrichtete als die Stürme (rund 548.000 Festmeter). „Daher braucht es mehr Forstfacharbeiter für Spezialaufgaben wie Aufräumarbeiten“, so Huber. Auch die Politik ist sich des Ernsts der Lage bewusst. „Es braucht Unterstützung für Forstbesitzer, um zerstörte Wälder wieder aufbauen zu können“, weiß Landesrat Martin Gruber.
Nicht nur der Klimawandel bereitet Sorgen. Geht es nach den Plänen der EU, dann sollen rund zehn Prozent der bewirtschaften Waldfläche außer Nutzung gestellt werden. „Zehn Prozent weniger Ernte würden 140 Millionen Euro weniger Ertrag bedeuten“, warnt Huber.
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