Die Mehrheit der Pulmonologie-Pflegekräfte will die Zerschlagung der renommierten Abteilung am LKH Graz nicht mittragen. Statt auf andere Stationen zu wechseln, gehen nun viele ab.
Einen neuen Job zu bekommen, ist aktuell nicht gerade schwer: Umso leichter fiel den betroffenen Stationsmitarbeitern die Entscheidung, ihrem Arbeitsplatz - teilweise nach vielen Jahren - den Rücken zu kehren: „Im Falle einer Schließung der Abteilung würden nach aller Voraussicht zwölf von 15 Pflegekräften die Kages verlassen“, heißt es in einer Stellungnahme des Personals an die Unternehmensführung, die der „Krone“ vorliegt.
Klare Worte der Pfleger
Verfasst wurde diese am 7. März, Reaktion gab es bis dato keine: „Wir wollen nicht einfach in eine andere Abteilung wechseln. Aktuell wäre für uns die Cardio-Intensiv vorgesehen, dafür haben wir nicht einmal die richtige Ausbildung“, erzählt ein Pfleger. Was ihn und seine Kollegen besonders ärgert: „Wir wurden einfach vor vollendete Tatsachen gestellt, niemand hat mit uns ein konstruktives Gespräch gesucht.“
Kritik an Kages-Chef
Als Hohn empfinden die Fachkräfte auch die Aussage von Kages-Chef Gerhard Stark, wonach die Zerschlagung der Lungenabteilung keine Versorgungsverschlechterung für die Patienten bedeuten würde. „Es ist unglaublich, wie man so etwas sagen kann.“ Wegen Stress am Patienten oder im Stationsablauf würde übrigens niemand kündigen: „Unternehmenskultur und Bezahlung sind einfach schlecht“, so der Tenor.
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