Die russische Söldnertruppe Wagner hat das Verteidigungsministerium in Moskau um Hilfe im Kampf um Bachmut gebeten. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin schrieb einen Brief an Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Dieser solle verhindern, dass seine Truppen von den russischen Streitkräften abgeschnitten werden.
Laut Prigoschins Informationen planen die ukrainischen Streitkräfte Ende März bis Anfang April eine großflächige Offensive. Dabei sollen die Wagner-Truppen von den russischen Soldaten abgeschnitten werden. Schoigu solle dringend die nötigen Schritte einleiten, um das zu verhindern, heißt es im Brief.
Andernfalls habe das „negative Folgen“ für die russische Invasion. „Gegenwärtig kontrollieren die Wagner-Einheiten rund 70 Prozent von Bachmut und setzen ihre Angriffe fort, bis zur vollen Befreiung“, teilte der Wagner-Chef mit. Prigoschin hat laut eigenen Angaben auch Informationen dazu, wie die ukrainischen Streitkräfte aufgestellt sind, veröffentlichte diese aber nicht. Seiner Darstellung nach sind die Söldnertruppen bisher die einzigen russischen Einheiten, die in Bachmut kämpfen. Die russische Armee soll an anderen Frontabschnitten im Gebiet Donezk aktiv sein.
Verteidigung hält seit Monaten
Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft, vor zwei Monaten haben sich die Kämpfe zur blutigsten Schlacht des Ukraine-Kriegs entwickelt. In der Ukraine herrscht noch Zuversicht, die Stadt verteidigen zu können. Schon seit zwei Monaten würen die Streitkräfte den schwersten Attacken des Feindes standhalten, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Viele hätten geglaubt, dass die Verteidigung nicht mehr als eine oder maximal zwei Wochen halte.
Früher lebten ungefähr 70.000 Menschen in der Stadt, aktuell harren noch einige Tausend aus. Falls die Stadt fallen sollte, würde sich für die russischen Truppen der Weg zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk eröffnen. Damit könnte eine vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näherrücken.
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