Viveiros wird somit parallel das Nationalteam und Rekordmeister KAC betreuen, bei den Klagenfurtern schwingt er bereits seit November 2006 das Zepter. Zuvor hatte Viveiros ab 2000 für den KAC als Verteidiger gespielt. Erst im Mai war sein Vertrag bei den Kärntnern vorzeitig bis 2015 verlängert worden.
Bei der ÖEHV-Auswahl hatte Viveiros bereits im Rahmen der vergangenen A-WM in der Slowakei als Co-Trainer von Gilligan Nationalteam-Luft geschnuppert. "Viveiros hat uns seine Vorstellungen über die künftige Entwicklung, insbesondere auch für die Nachwuchsmannschaften, dargelegt", meinte ÖEHV-Präsident Dieter Kalt. Auch Verbandskapitän Giuseppe Mion und Generalsekretär Christian Hartl sind mit der Lösung Viveiros hoch zufrieden.
Viveiros soll Mannschaft behutsam aufbauen
Als Kernziel gilt der behutsame Aufbau einer jungen Mannschaft. Für dieses Unterfangen hat sich Viveiros den Kanadier Rob Daum (Trainer der Black Wings Linz) und den Schweizer Christian Weber (Coach des KAC-Farmteams in der Nationalliga) als Co-Trainer ins Boot geholt.
Viveiros wurde mit dem Dreijahresvertrag ausgestattet, um eine langfristige Entwicklung in die Wege leiten zu können. Dem 45-jährigen schwebt eine gemeinsame Philosophie in allen Nationalteams vor, vom Nachwuchs bis ins A-Team: "Wir wollen einen frischen Start mit dem Programm. Wir wollen mit jungen Spielern arbeiten. Wir wollen - angefangen von der U16 - eine gleiche Philosophie, einen gleichen Stil, wir brauchen eine Identität. Wir müssen eisläuferisch und körperlich gut sein."
Dass dies nicht von heute auf morgen gehen wird, ist ihm bewusst. "Das wird einige Zeit dauern. Wir haben gute junge Spieler, aber wir müssen in den nächsten zwei, drei Jahren mehr aufbauen", sagte der neue Teamchef. Dafür will erl die Basis legen und Strukturen schaffen. Dass dies nicht ohne Mithilfe der Klubs geht, weiß er: "Ich muss auch mit den Vereinstrainern reden, das ist wichtig."
Input für sein Programm erwartet er sich auch von Daum und Weber. Daum arbeitete über 15 Jahre lang mit Nachwuchsmannschaften in Kanada und den USA und hat zudem NHL-Erfahrung als Co-Trainer der Edmonton Oilers. Weber kann Erfahrung aus der Schweiz einbringen, die vor rund 15 Jahren etwa auf dem Niveau von Österreich stand, mittlerweile aber eine Top-7-Nation ist. "Da können wir viel lernen und uns ein bisschen was abschauen", meinte Viveiros.
Sofortiger Wiederaufstieg in A-WM nicht Pflicht
Die Auswahl von Viveiros spielt im April 2012 in Ljubljana bei der WM der Division 1a um den Wiederaufstieg in die Elite. Die Gegner sind Gastgeber Slowenien, Ungarn, Großbritannien, Japan und die Ukraine.
Den kurzfristigen Erfolg in Form des sofortigen Wiederaufstiegs oder eine Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2014 in Russland würde Viveiros gerne mitnehmen, Pflicht ist dies aber nicht. "Wir können nicht denken, dass der Erfolg gleich kommt, das Ergebnis sieht man erst in Jahren. Ich denke langfristig, auch wenn das heißt, dass wir in der B-Gruppe bleiben sollten", sagte der Austro-Kanadier.
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