Der Duft von Minze und Orange, orientalische Musik, bunte Teppiche, turbulente Straßen und atemberaubende Gärten - diese Mischung macht die marokkanische Stadt Marrakesch aus.
Verwinkelte Gassen, enge Durchgänge und Mopedfahrer, die sich trotz Fahrverbot durch die Medina schlängeln – willkommen im Labyrinth von Marrakesch! Auch mit Stadtplan ist man hier aufgeschmissen. Die Straßennamen an den Hauswänden sind mit bunten Teppichen oder Markisen verdeckt. Gefragt ist hier Orientierungssinn. Ein guter Anhaltspunkt ist aber das Minarett der Koutoubia-Moschee. Kein Gebäude darf den 77 Meter großen Turm übertreffen. Auch der riesige Gauklerplatz – Djemaa el Fna – dient zur Orientierung.
Die Zeiten, in denen zahlreiche Schlangenbeschwörer und Märchenerzähler dort für Unterhaltung sorgten, sind vorbei. Heute sieht man hier vor allem Musiker, Stände mit köstlich riechendem Essen und frischen Obstsäften. Aber Achtung: „Auf Märkten und auf der Straße nichts zu essen kaufen oder etwas trinken! Sonst Orchester im Bauch“, warnt S’Tours-Stadtführer Mohamed Azami.
Aber ganz ehrlich: Das Verirren in den Souks der Innenstadt gehört zum Marrakesch-Aufenthalt dazu. So wie das Handeln auf dem Markt. Verkauft werden Taschen, Kleidung, Schmuck und farbenfrohe Deko für die eigenen vier Wände. Wem etwas ins Auge sticht – und das wird es ganz bestimmt –, der sollte zugreifen, denn noch einmal genau diesen Stand zu finden, ist eine „Mission Impossible“. Vor vielen Läden türmen sich bunte und exotische Gewürze, von denen man auch lieber Abstand nimmt. Vögel fliegen kreuz und quer und landen schon mal gerne auf Kurkuma und Kreuzkümmel.
ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
www.visitmorocco.com
ANGEBOT
Marrakesch - „Perle Marokkos“: Linienflüge mit Austrian, 4 Nächte im Hotel Palm Plaza inkl. Frühstück, Transfer, ganztägige Stadtbesichtigungen auf Deutsch, Ausflug zum Heller-Garten „Anima“ inkl. Eintritt, fakultativer Ausflug nach Ouarzazate.
Bei Lebensmittel ist Insider-Wissen gefragt: Mohamed Azami weiß, wo man die besten Lebensmittel bekommt. Der 54-Jährige führt zu einer kleinen, aber feinen Apotheke, die Gewürze, Öle und Kosmetik verkauft. Ein Gramm Safran-Fäden kostet hier umgerechnet 9 Euro. Ein richtiges Schnäppchen. Doch eigentlich stellen sich die Touristen für etwas anderes an: das Jungbrunnen-Elixier. Zum einen handelt es sich um das nussig riechende Arganöl. Die ungerösteten Kerne enthalten zahlreiche Antioxidantien und sorgen für ein angenehmes und strafferes Hautgefühl (ab 20 Euro).
Wer den Ferrari unter den Ölen will, vertraut auf Kaktusfeigenkernöl. „Keine Frucht der Welt enthält so viel Vitamin C und E“, erklärt Apotheker Mustaf von der Herboristerie Bab Agnoua. Daher wirkt das flüssige Gold wie Botox. Trockenheitsfalten werden vermindert und Altersflecken und Augenringen wird vorgebeugt. Preis: ab 70 Euro.
„Ich hab noch einen Tipp für euch, wie ihr mindestens zehn Jahre jünger ausseht“, lächelt Mohamed Azami die Gruppe an. Der Marokkaner hält vor dem Hammam de la rose in der Rue dar el Bacha. Wer nicht auf Dampfbad und Körperpeeling steht, kann sich dort zu günstigen Preisen massieren lassen. Erholung pur mitten in der Altstadt.
Zurück auf der engen Gasse freut man sich auf den nächsten Programmpunkt: die Gärten von Marrakesch. In der Medina verzaubert der „Jardin secret“ mit seinen Orangenbäumen und Blüten alle Besucher. „Ein Italiener machte aus einem Haus mit Garten einen Garten mit Haus“, so der Stadtführer. Bewässert werden die Anlagen mit einem jahrhundertealten System. Das Schmelzwasser vom Atlas-Gebirge kommt unterirdisch in die Stadt und wird in Brunnen gesammelt. Manche Anlagen werden noch per Hand gegossen – wie der 100 Hektar große öffentliche Menara-Garten.
„Die Stadt öffnet mir die Augen für Farben“, sagte der französische Designer Yves Saint Laurent, als er 1966 erstmals Marrakesch besucht hatte, und verliebte sich in den verwilderten Garten „Majorelle“. Er hauchte der Anlage neues Leben ein und kreierte mit einer außergewöhnlichen Pflanzenwelt samt kobaltblauen Gebäuden eine Touristenattraktion. Das Ticket unbedingt vorher online kaufen. Modeliebhaber sollten sich das Musée Yves Saint Laurent Marrakech nicht entgehen lassen. Die berühmtesten Werke und Skizzen des Designers sind dort zu sehen. Weitere Sehenswürdigkeiten: Bahia Palast, die islamische Schule Medersa Ben Youssef, Maison de la Photografie und der El-Badi-Palast.
Genug von Trubel und Gedränge? Dann zahlt sich die Fahrt zur Gartenanlage vom österreichischen Multimediakünstler André Heller aus. „Anima“ heißt seine Oase und ist drei Hektar groß. Hier werden die Sinne geschärft: Vögel zwitschern, Kräuter duften um die Wette, hinter jeder Ecke versteckt sich ein Kunstwerk. Die verschlungenen Wege bringen die Orientierung durcheinander.
Wer danach noch Zeit hat, sollte sich das Ourika-Tal nicht entgehen lassen. Hier machen Marokkaner Urlaub. Wenn es heiß ist, picknicken hier die Einheimischen – teilweise sogar mitten im Flussbett des Ourika-Flusses. Stein-Lehmhäuser der Berber prägen das Landschaftsbild inklusive Atlas-Gebirge.
Nach Stadt, Land und Fluss fehlt jetzt nur noch das Wüsten-Erlebnis. Hier gibt es zwei Varianten: Ausflug in die Sahara oder ein Ritt auf einem Dromedar zwischen den Palmen außerhalb von Marrakesch. Noch mehr Beduinen-Feeling gibt es dann beim Minztee, der nach jedem Essen gereicht wird.
Der Ausflug in die orientalische Stadt Marrakesch geht damit leider zu Ende.
In diesem Sinne: Ma’assalama Illa al-liqaa (Übersetzung: auf Wiedersehen)!
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