Ab dem 1. April wird der Halbtagsekindergarten für Drei- bis Sechsjährige gratis sein. Klingt als Wahlkampfzuckerl gut, schaut in der Praxis allerdings anders aus. Denn es sind nur 20 Stunden tatsächlich gratis, also vier Stunden pro Tag. „Bisher war im letzten Kindergarten-Jahr der gesamte Vormittag gratis“, sagt Stadtvize Bernhard Auinger. Wer sein Kind länger als vier Stunden in der Betreuung lässt, müsste ab 1. April also draufzahlen. „Wir versuchen das auszubügeln“, so Auinger. Derzeit wird am Tarifsystem gearbeitet. „Es war einfach eine Hauruck-Aktion, ähnlich wie bei der Ausgliederung des Verkehrs der Salzburg AG“, ist sich der Stadtvize sicher. Das jetzt zur Verfügung gestellte Geld hätte auch schon früher in bessere Rahmenbedingungen laufen können.
Der Ärger ist ebenfalls in den kleineren Gemeinden groß. Denn das System wird jetzt richtig kompliziert. „Wir haben noch keine Information bekommen, wie wir das den Eltern kommunizieren sollen“, ist Bürgermeister Friedrich Holztrattner sauer. Generell wurden die Gemeinden für ihn viel zu spät informiert. In seiner Gemeinde bedeutet das: Die Halbtagsbetreuung läuft eigentlich 30 Stunden, es werden aber nur 20 bezahlt. Das Land verrechnet 100 Euro, so kostet die Betreuung ab Herbst 115 Euro. Die Differenz müssten dann die Eltern tragen. „Sollen wir eine Steckkarte einführen, um die Stunden genau abrechnen zu können“, fragt sich der Ortschef. Ein weiterer Kritikpunkt: In den Genuss der „Gratis-Betreuung“ ab April kommen nur Kinder, die am Stichtag 1. September 2022 bereits drei Jahr alt waren. „Wer danach geboren ist, fällt aus dem System.“ Somit sind nur die letzten drei Betreuungsjahre „frei“ und nicht die Betreuung ab drei Jahren.
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