Gehackt, gefilmt, erpresst: Die altbekannte Betrugsmasche mit vorgegaukeltem Hackerangriff auf die Webcam scheint wieder im Trend zu sein. Auch Tiroler wurden bereits in die Sexfalle gelockt.
Oft lassen sich Cyberkriminelle neue, gefinkelte Tricks einfallen, um gutgläubigen Internetnutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen oder an brisante Daten zu kommen. Manchmal reicht es ihnen allerdings, auf altbewährte Maschen zurückzugreifen.
„Ich habe Sie beim Masturbieren gefilmt!“
So sind derzeit wieder vermehrt üble Erpresser-Mails in Umlauf, die so manchem wahrscheinlich Schweißperlen auf die Stirn treibt. „Die Empfänger der Nachrichten haben angeblich beim Pornoschauen ein Programm heruntergeladen, welches die Kamera am PC aktiviert und die Person beim Masturbieren gefilmt hat“, warnen auch bereits die Experten von Watchlist Internet.
Um einen glaubwürdigen Eindruck zu machen, sind die Dateinamen mit dem echten Namen angeführt. Das ist aber kein Beweis!
Experten von Watchlist Internet
Besonders brisant: In den E-Mails wird den Empfängern, die in den meisten Fällen sogar mit dem richtigen Namen angesprochen werden, sogar vorgeworfen, pädophil zu sein. „Ich weiß von Ihrem sexuellen Interesse an kleinen Kindern“, behaupten die Cyber-Erpresser und drohen, vier aufgezeichnete Beweisvideos an alle Kontakte zu schicken, falls nicht innerhalb einer Woche 5000 Euro in Form von Bitcoins überwiesen werden.
Tiroler erkannten Betrugsversuch
Zwei Tiroler, die auch schon ins Visier der Gauner geraten sind und solche Erpresser-Mails bekommen haben, wurden aber genau aufgrund des Vorwurfes, sexuelles Interesse an Kindern zu haben, hellhörig. „Ich gebe zu, dass ich ab und zu auf Webseiten unterwegs bin, die nicht jugendfrei sind. Und dass ich dabei eine Schadsoftware heruntergeladen habe, kann durchaus sein“, erklärt einer der Betroffenen, der andere vor der fiesen Masche warnen will. Dass er ekelerregende Videos mit Kindern angeschaut hätte, kann er aber mit Sicherheit ausschließen.
Ich kann ausschließen, dass ich Ekel-Videos von Kindern angeschaut habe. Daher wusste ich sofort, dass es ein Betrug ist.
Ein Betrugsopfer zur „Krone“
Meist bleibt es bei derartigen E-Mails beim Erpressungsversuch, manche Tiroler sind auf die Forderungen aber schon eingegangen und haben bezahlt. Davon rät die Polizei dringend ab. Es sei alles Fake!
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