Gerade vor Ostern tragen sich viele Familien mit dem Gedanken, einen kleinen Nager bei sich einziehen zu lassen. Der Weg sollte hier immer zuerst ins Tierheim führen, denn dort warten viele auf eine neue Chance! Für ein harmonisches Zusammenleben gilt es auch einiges zu beachten.
Zwergkaninchen sind anspruchsvolle Tiere, die viel Platz und andere Artgenossen brauchen. Leider werden viele aus Unwissenheit falsch gehalten und verbringen ein einsames Leben in viel zu kleinen Käfigen. Wer Kaninchen halten möchte, sollte sich über die Bedürfnisse der Tiere im Klaren sein: Zwergkaninchen haben einen starken Bewegungsdrang und brauchen viel Platz. Müssen sie in einem handelsüblichen kleinen Käfig leben, verkümmert ihre Muskulatur - selbst wenn sie gelegentlich Auslauf bekommen.
Nur als Pärchen
Man muss auch bedenken, dass Kaninchen keine Einzelgänger sind und sich nur in Gesellschaft wohlfühlen. Der Mensch ist kein Ersatz für einen Artgenossen. Im Gegenteil: Hochgehoben und gekuschelt zu werden, bedeutet für die meisten Kaninchen Stress. Als Haustiere eignen sie sich deshalb eher für ältere Kinder, die Freude am Beobachten der Tiere und am Einrichten des Geheges haben.
Adoptieren, nicht kaufen
Nach den neuen tierischen Mitbewohnern sucht man dann am besten in einem Tierheim wie dem Wiener TierQuarTier. Dort landen immer wieder Kaninchen, die wegen Zeitmangel, aus Kostengründen oder Desinteresse ausgesetzt werden. Wer kauft statt adoptiert, sollte Qualzuchten wie Widderkaninchen oder Angorakaninchen meiden.
Zwergkaninchen brauchen soziale Kontakte
In der Natur leben sie revierbezogen in großen Kolonien in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Die Tiere besitzen ein ausgeprägtes Sozialverhalten: Sie putzen sich gegenseitig, kuscheln miteinander und spielen. Deshalb empfiehlt es sich, Kaninchen mindestens zu zweit zu halten. Ideal sind Kleingruppen von drei bis fünf Tieren aus kastrierten Böcken und Weibchen. Obwohl es oftmals praktiziert wird, raten wir von einer gemeinsamen Haltung von Kaninchen mit Meerschweinchen ab, da sich die Tierarten in ihrem Sozialverhalten stark unterscheiden.
Keine Haltung in zu kleinen Käfigen
Zwei Kaninchen brauchen eine Grundfläche von mindestens sechs Quadratmetern. Kommen weitere Tiere hinzu, sollte die Fläche pro Tier um mindestens 20 Prozent erhöht werden. Damit die Kaninchen drei Hoppelsprünge am Stück machen können, sollte eine Seitenlänge mindestens 2,40 Meter lang sein und die Höhe zum Männchen machen ausreichen.
Ab in den Garten
Eine ganzjährige Außenhaltung ist empfehlenswert. Dabei sollte das Gehege die gleichen Mindestmaße erfüllen, ein- und ausbruchsicher sein sowie Schutz vor Kälte und Hitze bieten. Die Kaninchen-Unterkunft muss grundsätzlich abwechslungsreich gestaltet sein: Möglichkeiten zum Verstecken, Schlafen, Klettern, Nagen und Ausschau halten können mit Häuschen, Korkröhren, Baumstämmen, Erdhügeln, Rindenstücken oder Wurzeln geschaffen werden.
Salat, Karotte und Co
Als Futter sollten Grünfutter und Heu ständig zur Verfügung stehen. Ergänzt werden sollte dies durch abwechslungsreiches Gemüse und wenig Obst. Wasser kann in erhöht stehenden Steingutnäpfen angeboten werden.
Kostenfaktor Haustier
Neben diesen Grundvoraussetzungen sollte man als Kaninchenhalter die Kosten bedenken, die mit regelmäßigen Tierarztbesuchen, neuem Zubehör und Futterkäufen einhergehen: Für die Haltung von nur zwei Zwergkaninchen fallen über einen Zeitraum von zehn Jahren mindestens 10.000 bis 19.000 Euro an.
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