Die Blauen reden im Wintersportmekka über das Klima. Genauer: Über die „Verschandelung der Natur durch Windräder“ und „Klima-Kommunismus“. Statt Windkraft zu nutzen, solle Österreich laut Kickl lieber nach Gas bohren.
Saalbach-Hinterglemm, einer der größten Tourismus-Orte Salzburgs, zeigt sich am Donnerstag eher von seiner grünen Seite. Bei frühlingshaften 13 Grad Celsius carven in Daunenjacken gehüllte Wintersportler die Kunstschneebänder hinunter. Am gegenüberliegenden Hang, in der Enzianstube des Hotels Alpinjuwel, redet Herbert Kickl von „Klima-Kommunismus“ – wieder mal eine neue Wortkreation des blauen Sprachrohrs. Der Bundes-Chef der FPÖ, der von einem „freiheitlichen Volkskanzler“ träumt, wolle die „Abwehr der ideologisch betriebenen Klimapolitik“ mehr in das Zentrum freiheitlicher Politik rücken. Es sei, so Kickl, ein „Ding der Unmöglichkeit, alles aus erneuerbarer Energie zu decken“.
Der Ex-Minister kritisiert dabei feurig wie gewohnt die Schließung von Kohlekraftwerken, die Russland-Sanktionen und die „grüne Ökowende“ als Treiber der Teuerungen. Marlene Svazek, FPÖ-Spitzenkandidaten für die kommende Landtagswahl, stimmt mit ein: „Klimaneutralität ist grüner Populismus und nicht möglich.“ Dabei geht das blaue Führungsduo in seltener Deutlichkeit auf das Thema erneuerbare Energie ein. Kurz gesagt: Da, wo es sinnvoll sei, solle Solarenergie und Wasserkraft genutzt werden. Aber auf keinen Fall Windräder, diese würden nur die Natur „verschandeln“, so die Sichtweise der FPÖ. Ironischerweise planen ausgerechnet die Bergbahnen in Saalbach die Errichtung von Windrädern.
FPÖ zu Erneuerbare Energie: „Ja, aber keine Windräder“
Genau auf dieses Projekt ging Svazek auch ein: „Wenn man hier Windräder aufstellt, vereisen die Rotorblätter.“ Auch die Gefahr von Eiswurf bestehe, argumentiert die Großgmainerin und betont: „Der Eingriff in die Natur ist riesig. Für uns kommen Windräder in alpinen Bereichen nicht infrage. In Salzburg macht es einfach keinen Sinn.“ Stattdessen plädiere sie hierzulande für den Ausbau der Wasserkraft und eine Beteiligung der Salzburg AG an Windparks im Osten Österreichs.
Apropos Energie: Kickls Worten zufolge solle Österreich sogar selbst nach Erdgas bohren, „statt Tausende Kilometer Pipelines zu legen“. Die heimischen Gas-Vorkommen würden demnach für 30 bis 40 Jahre reichen.
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