Stauseen fast leer
Wasserversorgung von Millionen Spaniern in Gefahr
Bereits seit drei Jahren liegen die gefallenen Regenmengen in Spanien unter dem Jahresmittel. Die Folge: viele Stauseen in dem iberischen Land sind fast leer, die Trinkwasserversorgung von Millionen Menschen ist ernsthaft in Gefahr.
Laut Angaben der Agencia Estatal de Meteorología (AEMET), des staatlichen meteorologischen Dienstes von Spanien, ist das iberische Land in eine langfristige Dürreperiode eingetreten. Bereits Mitte März wurden reihenweise Hitze-Rekorde gebrochen. Touristen und Einheimische lagen bei knapp 30 Grad an den Stränden, sogar die erste tropische Nacht des Jahres wurde bereits verzeichnet. Vor allem der Nordosten Spaniens ist von der Trockenheit betroffen.
Pegel in Stauseen drastisch gesunken
Zahlreiche Flüsse führen als Folge der lang andauernden Dürre kaum noch Wasser und der Pegel in vielen Stauseen ist drastisch gesunken. So auch im Pantà de Sau, ein Stausee des Flusses Ter in der Provinz Barcelona, der eine wesentliche Quelle der Wasserversorgung Kataloniens darstellt. Er ist derzeit nur noch zu neun Prozent gefüllt, berichten spanische Medien.
Weil kaum Wasser nachkommt, hat man vor Kurzem begonnen, die Fische in dem Stausee abzufischen. „Wenn wir nichts unternehmen und es nicht regnet, werden die Fische sowieso sterben und die Wasserqualität beeinträchtigen“, erklärte Jordi Ruiz von der Regionalregierung gegenüber der katalanischen Tageszeitung „El Periodico“. „Eine so ernste Situation hat es am Sau-Stausee noch nie gegeben, es ist ein Extremszenario“, warnt Elisabet Mas, Expertin der katalanischen Wasserbehörde ACA.
Versunkene Bauten wieder sichtbar
Weil der Wasserstand in Sau-Stausee so exorbitant niedrig ist, kommen auch die dereinst im Wasser versunkenen Ruinen wie Kirchtürme und Brücken wieder zum Vorschein. Navigation-Apps informieren Spaziergänger mitten in der Talsperre, wo sie derzeit trockenen Fußes entlangwandern können, Bilder in spanischen Medien zeigen Menschen, die mitten in Flussbett Drachen steigen.
Der trockene und warme Winter führt schon jetzt zu Dürren im Süden und Westen Europas. Die Auswirkungen sind bereits in Frankreich, Spanien und Norditalien sichtbar, wie aus einem erst am Montag vorgelegten Bericht der EU-Kommission hervorgeht.
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