Unbekanntes Objekt
Nord Stream: Nun doch Kooperation mit Russland?
Darf sich Russland nun ebenfalls an den Ermittlungen zu den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines beteiligen? Vor Kurzem ist ein unbekanntes Objekt in der Nähe der beschädigten Röhren entdeckt worden. Diese wollen die dänischen Behörden nun mithilfe der Russen bergen.
Man hätte das etwa 40 Zentimeter hohe und zylinderförmige Objekt auf dem Grund der Ostsee bereits untersucht, teilte die Energiebehörde in Kopenhagen am Donnerstagabend mit. Unmittelbar gehe davon kein Sicherheitsrisiko aus. Es sei möglich, dass es sich um eine Rauchboje handle.
Russland zur Bergung eingeladen
Um das aber abschließend zu klären, soll der Gegenstand nun geborgen werden. In diesem Zusammenhang habe man der Nord Stream 2 AG angeboten, an der Bergung teilzunehmen, hieß es in der Mitteilung der dänischen Energiebehörde. In Moskau wurde das begrüßt. „Es ist eine positive Nachricht, wenn der Pipeline-Eigentümer zu wichtigen Ermittlungshandlungen eingeladen wird“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
Es müsse untersucht werden, ob das gefundene Objekt etwas mit dem „Terrorakt“ an den Nord-Stream-Leitungen zu tun habe, meinte er. Und - entgegen dänischer Informationen - fügte er hinzu: „Und anscheinend hat es das.“
Moskau sieht „angelsächsische“ Sabotage
Ende September 2022 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen. Deutsche Regierungspolitiker warnten zuletzt vor voreiligen Schlüssen und mahnten dazu, ein Ende der Untersuchungen abzuwarten. Moskau hingegen hat bereits kurz nach dem Anschlag die „Angelsachsen“ - also Briten und Amerikaner - verantwortlich gemacht.
Zuletzt haben Berichte über US-Geheimdiensterkenntnisse für Wirbel gesorgt. Diese deuten auf eine pro-ukrainische Gruppe hin, die den Sabotageakt mithilfe eines gemieteten Schiffes durchgeführt haben soll. Es gebe zwar keine eindeutigen Schlussfolgerungen der vorliegenden Geheimdienstinformationen, es sei aber möglich, dass die Operation inoffiziell von einer stellvertretenden Truppe mit Verbindungen zur ukrainischen Regierung oder ihren Sicherheitsdiensten durchgeführt worden sei, schrieb die „New York Times“ Anfang März.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.