Huhn statt Ente, verdorbenes Bier oder giftige Bakterien in Mehl: Oberösterreichs Lebensmittel-Kontrolleure nahmen im Vorjahr über 4000 Proben - und ziehen jetzt Bilanz. Dabei kann einem der Appetit schon mal vergehen.
In einer gewerblichen Küche liefen lebende Kakerlaken herum, in einer anderen entdeckten die Kontrolleure ein Nagetier in der Spüle, und in einer dritten waren die Hygiene-Mängel so offensichtlich, dass man gar nicht näher nachschauen brauchte. Alle drei Betriebe mussten daraufhin zusperren.
Jede 10. Probe mangelhaft
Diese Jahresbilanz präsentierte die oberösterreichische Lebensmittelaufsicht am Freitag mit dem zuständigen Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). Mehr als jede zehnte Lebensmittelprobe (12,5 Prozent) in dem Bundesland wies im Vorjahr Mängel auf. 65 von etwas mehr als 4000 Stichproben waren für den menschlichen Verzehr ungeeignet, 15 sogar gesundheitsschädlich (siehe Grafik unten).
„Die Ergebnisse liegen im langjährigen Schnitt“, sagt Astrid Zeller, Leiterin der Behörde. Die Gesundheitsgefährdung sei gering, auch im bundesweiten Vergleich stehe man gut da. „Das liegt am engmaschigen Kontrollnetz“, bedankt sich Landesrat Kaineder bei der Lebensmittelpolizei.
Kikeriki statt Quak
Trotzdem stellten Zeller und ihr Team immer wieder irreführende Verpackungsangaben fest. Die falschen Fährten können auch ernsthaft gefährlich sein. Ein vorgeblich glutenfreies Brot etwa enthielt eine Menge des für manche Menschen unverträglichen Inhaltsstoffes. Besonders dreist ging ein Hersteller von abgepackter „Gebratener Ente“ vor. Statt der versprochenen Zutat bekamen die Kunden Huhn vorgesetzt.
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