Nur für die Schnellen

„Lotteriesystem“: Chaos bei Solar-Förderanträgen

Wirtschaft
25.03.2023 09:55

Die „Lotterie“ bei der Finanzhilfe für Photovoltaik wirft weiterhin Schatten auf die Offensive beim Sonnenstrom in Österreich. Denn zum Zug bei den Calls kommen im Chaos nur die Allerschnellsten.

Kurz nachdem das Ticketziehen beendet worden ist (Bedingung, um in den Genuss der Förderung für eine Photovoltaik-Anlage zu kommen), brachen die Verantwortlichen der staatlichen Abwicklungsstelle OeMAG in Jubel aus. Binnen einer Stunde seien am Donnerstag in der heuer ersten Runde 100.000 Tickets gezogen worden. Und schon innerhalb der ersten fünf Minuten seien 58.184 Anträge eingegangen.

Doch diese Zahlen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Verteilersystem alles andere als effizient ist. Denn laut Kritikern wie etwa NÖ-Energie-Landesrat Pernkopf, der die Misere als erster in der „Krone“ aufgezeigte, heißt das nicht, dass alle Solarstrom-Willigen zum Zug kommen: „Es gilt das Windhundprinzip. Nur wer den Antrag für PV-Förderung online in Minutenschnelle abgibt und gleich auf den Knopf drückt, hat Chancen auf eine Förderung. Wer das im knapp bemessenen Zeitfenster nicht schafft, geht leer aus.“

Planungssicherheit gefordert
Wie berichtet, sind zuletzt 100.000 Österreicher nicht zum Zug gekommen, obwohl sie konkret etwas für den Klimaschutz machen wollen. Auch Energy Globe-Erfinder Wolfgang Neumann fordert daher ein Ende dieses „Lotteriesystems“: „All die Anfragen müssen bedient und direkt umgesetzt werden. Die Menschen dürfen nicht zu Bittstellern degradiert werden. Wer auf Erneuerbare umsattelt, braucht Planungssicherheit.“

Greenpeace-Chef Alex Egit appelliert direkt an Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne): Die jeweiligen Ansuchen müssen unbürokratisch und direkt gestellt werden können.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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