In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird wieder an der Uhr gedreht: Um zwei Uhr früh werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Man sollte annehmen, dass sich das zum einen herumgesprochen hat und zum anderen, dass Autofahrer in der Lage sind, mit der Situation umzugehen. Dennoch scheint es zweimal jährlich notwendig zu sein, dass Autofahrerklubs vor Problemen warnen
Fakt ist: Uns fehlt am Sonntag eine Stunde Schlaf und dieser „Jetlag des kleinen Mannes“ kann einige Tage zu spüren sein, denn der Biorhythmus kommt durcheinander. „Das kann sich in Müdigkeit, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Problemen niederschlagen“, warnt etwa ARBÖ-Verkehrspsychologin Patricia Prunner.
Der deutsche Auto Club Europa hat auf Grundlage von Daten des deutschen Statistischen Bundesamtes herausgefunden, dass es in den letzten Jahren in Deutschland fast durchgängig in der Woche nach der Zeitumstellung zu einer Häufung schwerer Verkehrsunfälle gekommen ist. Im Vergleich mit dem Unfallgeschehen sieben Tage vor der Umstellung auf die Sommerzeit zeigt sich ein Anstieg der Unfallzahlen um bis zu 30 Prozent.
Außerdem warnt der ACE vor einer erhöhten Gefahr durch Wildunfälle. Da man praktisch eine Stunde früher unterwegs ist, sei es wahrscheinlicher, dass man auf Wild auf der Straße trifft: „Wildtiere sind vor allem am frühen Morgen auf der Suche nach Nahrung. Dabei folgen sie ihrer inneren Uhr und berücksichtigen keine Zeitumstellung.“ Der ACE empfiehlt, Warnhinweise vor Wildwechsel unbedingt zu beachten und die Fahrweise anzupassen. Achtung: Immer mit mehreren Tieren rechnen, die hintereinander die Fahrbahn überqueren.
Grundsätzlich sollte man im Frühverkehr damit rechnen, dass mehr Autofahrer unausgeschlafen sind als sonst. Daher empfiehlt sich eine tolerante Einstellung ebenso wie eine zurückhaltende Fahrweise. Beides kann man problemlos beibehalten, wenn der allgemeine Jetlag nach ein paar Tagen vorbei ist.
Noch immer Zeitumstellung
Eigentlich sollte die Zeitumstellung laut EU-Parlament 2021 abgeschafft werden, durch Pandemie, Teuerung und Krieg ist dieses Thema aber wieder in den Hintergrund gerückt.
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