Im Haus des mutmaßlichen Serienbrandstifters von Kundl in Tirol fand die Polizei eine ganze Sammlung an gestohlenen Dingen. Nun werden die rechtmäßigen Besitzer gesucht. Der mutmaßliche Feuerteufel scheint auch ein Seriendieb zu sein.
Nach drei mysteriösen Brandstiftungen und der Festnahme eines Verdächtigen (56) ist nun offensichtlich Ruhe in Kundl eingekehrt. Die Nächte, in denen die dortigen Feuerwehrleute jede Woche mindestens einmal aus dem Schlaf gerissen wurden, scheinen vorbei zu sein.
Doch während der mutmaßliche Feuerteufel weiterhin in U-Haft sitzt, herrscht in der Unterländer Gemeinde die nächste Aufregung rund um den 56-Jährigen. Denn bei einer Hausdurchsuchung auf dem Anwesen des Mannes fand die Polizei haufenweise gestohlene Motorradhelme, Fahrräder, Bohrmaschinen und andere Werkzeuge.
Geschädigte erkannten gestohlene Waren wieder
„Viele Gegenstände konnten noch keinem Besitzer zugeordnet werden. Eventuell liegen die Diebstähle schon einige Jahre zurück“, heißt es seitens der Polizei, die nun unter anderem über Facebook die rechtmäßigen Besitzer der Dinge sucht. „Mehrere Personen haben sich bereits gemeldet“, erklärt ein Beamter aus Kundl der „Krone“. So etwa auch ein junger Mann, der seinen Motocrosshelm und die seiner Freunde wiedererkannt hat, die angeblich vor etwa drei Jahren abhanden gekommen sind.
Beutestücke derzeit sichergestellt
Die schmerzlich vermissten Dinge durften aber bislang noch nicht abgeholt werden. „Das mögliche Diebesgut wurde zunächst sichergestellt. Es handelt sich dabei nun um Beweismittel“, betont der Ermittler. Staatsanwaltschaft und Gericht entscheiden dann, ab wann die Dinge wieder ausgehändigt werden können. Die Bestohlenen müssen aber etwa mit einer alten Rechnung oder einem Foto der Polizei nachweisen, dass ihnen der Dampfreiniger, die Schlauchrolle oder ein anderes Gerät tatsächlich gestohlen wurde.
Ob und wann der mutmaßliche Brandstifter, der unter anderem auch für die Zerstörung des Faschingswagens der örtlichen Landjugend am 15. Februar verantwortlich sein soll, sich vor Gericht verantworten muss, ist derzeit noch ungewiss. Der Verdächtige hat bislang vehement abgestritten, etwas mit den Bränden zu tun zu haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Größere Menge an Heizöl gelagert
Übrigens: Schon bevor das Diebesgut entdeckt wurde, kamen bei einer Begehung im Haus des 56-Jährigen größere Mengen an Heizöl und andere, nicht näher definierte Flüssigkeiten zum Vorschein. Es ist zu klären, ob dadurch Gefahr besteht und eine Entsorgung notwendig ist.
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