Schwarz-Blau in Niederösterreich regt im gemeinsamen Regierungsprogramm an, Schulen dazu zu ermuntern, „Deutsch als Pausensprache in der Hausordnung festzulegen“. Das hat Aufregung ausgelöst als gebe es ab nun Deutschzwang in den Schulhöfen und am Gang. Zugleich bringt der unscheinbare Satz auch den schon weit länger bestehenden Wunsch der FPÖ Oberösterreich nach Deutsch als Schulsprache auch außerhalb des Unterrichts in Erinnerung.
In Oberösterreich steht das als „Forcierung der Pausensprache Deutsch in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen“ formuliert im schwarzblauen Arbeitsübereinkommen für die Jahre 2021 bis 2027, eigentlich eine deutlich stärkere Absichtserklärung als im Nachbarbundesland.
FPÖ versteht die Aufregung nicht
Beim hinsichtlichen Haupt-Antreiber FPÖ bleibt die Forderung auch angesichts der Aufregung in Niederösterreich aufrecht, bekräftigt FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber auf Anfrage: „Die Schulzeit ist der letzte Zeitraum, wo der Staat auf die Integration von Jugendlichen einwirken kann. Wir verstehen deshalb nicht, warum die Forderung nach einer gemeinsamen Sprache in der Schule für Aufregung sorgt.“
Ein Bekenntnis zur Integration
„Es gibt bereits Schulklassen, in denen keine Kinder mit deutscher Muttersprache sind. Will man das einfach so hinnehmen?“, fragt Gruber und bekräftigt: „Integration beginnt eben bei der Sprache. Für uns sind es Zeichen des Respekts und der Verbundenheit, wenn Schüler Deutsch sprechen.“ Dementsprechend versucht FPÖ-Politiker Gruber, dieser Forderung mehr einen positiven Spin zu geben: „Deutsch in der Schule soll kein Straftatbestand sein, sondern als Integrationsbekenntnis von Jugendlichen in deren Selbstverständnis übergehen.“
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