Kevin Danso hat sich in Frankreich noch einmal gehörig weiterentwickelt. Der 24-jährige Verteidiger vom RC Lens ist mittlerweile auch im österreichischen Fußball-Nationalteam gesetzt - ob mit oder ohne Kapitän David Alaba an seiner Seite. Beim 4:1 am Freitag gegen Aserbaidschan war Danso der beste Mann im ÖFB-Abwehrverbund. Von der zweiten Partie der EM-Quali am Montag (20.45 Uhr) erneut in Linz gegen Estland erhofft er sich einen ebenso konzentrierten Auftritt ...
Lens ist hinter Budget-Krösus Paris Saint-Germain und Olympique Marseille in Frankreich Tabellendritter, Danso nicht nur Abwehrchef, sondern auch Dauerbrenner. Der gebürtige Steirer verpasste als einer von nur drei Feldspielern in der Ligue 1 in dieser Saison noch keine Spielminute. „Beim Selbstbewusstsein habe ich noch einen Schritt gemacht“, erklärte der 1,90-Meter-Hüne. „Mein Ziel ist, dass ich jede Minute spiele und der Trainer sich auf mich verlassen kann.“
„Habe immer extrem viel Drive, Leistung zu bringen"
Das kann Klub-Trainer Franck Haise, der Danso im Februar bereits als einen der besten Innenverteidiger in Europa bezeichnete. „Ich bin froh, dass er es so sieht. Er weiß, wie viel ich investiere“, sagte Danso am Samstag im ÖFB-Teamcamp in Windischgarsten. „Zurzeit bin ich in einer guten Form.“ Er arbeite zudem daran, Kommandos zu geben und auf dem Platz eine Führungsfigur zu sein. „Das steckt auch ein bisschen in mir drinnen, weil ich immer extrem viel Drive habe, Leistung zu bringen.“
Danso überzeugte in der Vergangenheit vor allem mit seiner Physis. Mittlerweile kommt der zwölffache Internationale auch mit dem Ball besser zurecht. „Im Spielaufbau habe ich auch noch einmal einen guten Schritt gemacht. Es kommt ein bisschen die Gewohnheit. Die Spielzeit hilft enorm, das Selbstbewusstsein ist da.“ Er versuche, immer hochkonzentriert zu sein und „die Aufmerksamkeit auch auf kleine Dinge zu lenken“. Es ärgerte ihn zum Beispiel außerordentlich, gegen Aserbaidschan nicht zu null gespielt zu haben.
„Ich fühle mich sehr wohl dort, dann schauen wir weiter“
Mit nur 21 Gegentoren in 28 Liga-Spielen verfügt Lens über die beste Defensive in der Liga des Vizeweltmeisters. Mit einem möglichen Wechsel im Sommer will sich Danso vorerst nicht auseinandersetzen. Es ist seine zweite Saison im Norden Frankreichs, sein Vertrag läuft bis 2026. „Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Ich beschäftige mich erst damit, wenn es etwas Konkretes gibt.“ Er wolle sich auf die zehn ausständigen Liga-Spiele mit Lens konzentrieren. „Ich fühle mich sehr wohl dort, dann schauen wir weiter.“
Danso ist ab seinem sechsten Lebensjahr in England aufgewachsen, im Nachwuchs kickte er für den FC Augsburg. Im ÖFB durchlief der in Voitsberg geborene Sohn ghanaischer Eltern alle Nachwuchs-Auswahlen. „Ich habe Träume und Ziele. Eines davon ist es, bei einer EM und auch der WM dabei zu sein mit Österreich“, betonte der Frankreich-Legionär. Der nächste Schritt Richtung EM 2024 in Deutschland soll am Montag gelingen.
„Es kann auch gegen Estland schwierig werden“, warnte Danso. „Wir müssen am Ball hochkonzentriert bleiben und immer hellwach sein. Wenn wir ein gutes Spiel abliefern, dann werden wir auch gegen Estland gewinnen.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.