BETRIFFT SALZBURG

Wahlen ohne Gruselfaktor

(Bild: Krone KREATIV, Julia Hürner)

Ein Kommentar von „Salzburg-Krone“-Chefredakteur Claus Pándi.

Salzburg hat es besser als andere. Etwa, weil Salzburg nicht Niederösterreich ist.

Wilfried Haslauer mag vielleicht nicht so volksnah sein wie Johanna Mikl-Leitner. Dafür verschwimmen beim Salzburger Landeshauptmann auch nicht die Grenzen zwischen volkstümlich und volkstümelnd.

Marlene Svazek wirkt politisch gemäßigter und verträglicher als ihr niederösterreichischer Parteikamerad Udo Landbauer. Dafür kann die Salzburger FPÖ auch ohne Gruselfaktor ihr Publikum gewinnen.

David Egger hat nie den Marsch durch die Institutionen des typischen SPÖ-Funktionärs gemacht. Dafür ist er der liebenswürdige Vize-Bürgermeister geblieben, der die Probleme des Alltags versteht.

Martina Berthold zeigt wenig Talent zur großen Stimmungskanone im Festzelt. Dafür wird sie niemals zum grünen Bürgerschreck und kennt sicher alle in Salzburg bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Andrea Klambauer kann wohl nicht wie Sepp Schellhorn neue Wählerschichten begeistern. Dafür wird sie das Programm der pink gefärbten ÖVP verlässlich wie ein Uhrwerk abspulen.

Und mit Kay Michael-Dankl zeigt ausgerechnet in Salzburg der Kommunismus sein freundlichstes Gesicht.

Mit diesem Angebot an Kandidaten ist Salzburg ziemlich gut bedient. Ein unguter Stimmungswandel wie in Niederösterreich ist nach Stand der Dinge mit den Landtagswahlen nicht zu erwarten.

Wenn also auch manches anders wird, bleibt wohl alles, wie es immer war.