Charles hat keine Zeit

Harry überraschend bei Gerichtstermin in London

Royals
27.03.2023 11:59

Prinz Harry ist überraschend zu einem Gerichtstermin in London erschienen. Ob er auch zur Krönung seines Vaters Charles im Mai kommt, ist immer noch unklar. Dass der König Harrys Visite für ein klärendes Gespräch nützt, sei auszuschließen, melden britische Medien. Charles sei nicht da.

Der jüngere Sohn von König Charles III. erschien am Montag am High Court zu einer Anhörung wegen seiner Klage gegen den Verlag Associated Newspapers Limited.

Die Teilnahme des 38-Jährigen an der Sitzung war nicht erwartet worden. Nun saß er im hinteren Bereich von Saal 76, zwei Sitze entfernt von der Schauspielerin Sadie Frost. Diese hatte sich ebenso wie Popstar Elton John, dessen Ehemann David Furnish sowie die Schauspielerin Liz Hurley der Klage angeschlossen. Ab und zu schrieb Harry etwas in ein kleines, schwarzes Notizbuch. 

Abhörgeräte installiert?
Harry wirft ANL, zu dem die Blätter„Daily Mail“ und „Mail on Sunday“ gehören, vor, illegal Informationen über ihn erlangt zu haben. Privatermittler seien angeheuert worden, um Abhörgeräte in Autos und Häusern zu installieren und Telefonate mitzuhören.

Prinz Harry in London (Bild: APA/(Jordan Pettitt/PA via AP)
Prinz Harry in London

„Bedrückende Beweise“
Die Anwälte sprechen von „überzeugenden und äußerst bedrückenden Beweisen dafür, dass die Prominenten Opfer abscheulicher krimineller Aktivitäten und grober Verletzungen der Privatsphäre geworden sind“.

ANL weist die Vorwürfe als „absurde Verleumdungen“ zurück. Es handle sich um einen „geplanten und orchestrierten Versuch, die ,Mail‘-Titel in den Telefon-Abhörskandal zu ziehen“. Bei der Anhörung, die auf vier Tage angesetzt ist, will ANL beantragen, die Klagen zurückzuweisen und einen Prozess zu verhindern.

Harry hat zuletzt immer wieder deutlich gemacht, wie sehr er die Boulevardpresse verachtet - auch mit Blick auf den Unfalltod seiner Mutter Diana 1997, die in Paris von Paparazzi verfolgt worden war. In seiner Autobiografie „Reserve“, der Netflix-Doku „Harry & Meghan“ sowie mehreren Interviews macht er die in Großbritannien weit verbreitete „Yellow Press“ zudem für das kalte und teils unmenschliche Klima mitverantwortlich, das im Palast gegen ihn und Meghan geherrscht habe. Von einer ungesunden Allianz zwischen Boulevard und Königshaus war die Rede.

So warf der Fünfte der Thronfolge seiner Schwiegermutter Königsgemahlin Camilla vor, sie habe Informationen durchgestochen, um sich und andere Royals aus seine Kosten in ein gutes Licht zu stellen. Die Anschuldigungen haben das Verhältnis zwischen Harry auf der einen Seite sowie Vater Charles und Bruder Thronfolger Prinz William auf der anderen Seite noch verschlechtert.

Der britische Prinz Harry, Mitte, kommt am Montag, 27. März 2023, am Royal Courts Of Justice in London an. (Bild: APAPA/Jordan Pettitt/PA Wire/PA via AP)
Der britische Prinz Harry, Mitte, kommt am Montag, 27. März 2023, am Royal Courts Of Justice in London an.
Prinz Harry kommt zur Anhörung wegen seiner Klage gegen Verlag Associated Newspapers Limited. (Bild: APA/Jordan Pettitt/PA Wire/PA via AP)
Prinz Harry kommt zur Anhörung wegen seiner Klage gegen Verlag Associated Newspapers Limited.

Teilnahme an Krönung?
Ob Prinz Harry in Begleitung seiner Familie in London ist, wurde nicht bekannt. Auch nicht, ob er und seine Frau Meghan Markle im Mai mit ihren Kindern zur Krönung von Prinz Charles anreisen werden. Es wurde bestätigt, dass sie eine Einladung bekommen haben, sich aber erst beizeiten entscheiden würden.

Beobachter spekulierten angesichts Harrys Überraschungsbesuch, ob der Herzog von Sussex sich womöglich mit Familienmitgliedern zum Krisengespräch treffen werde.

Doch wie die Nachrichtenagentur PA meldete, wird es dazu kaum kommen. Der König sei derzeit weder in London noch im nahen Windsor. An diesem Mittwoch reist er gemeinsam mit Camilla zum Staatsbesuch nach Deutschland ab. Auch ein Treffen mit William sei unwahrscheinlich, hieß es. Der Thronfolger sowie Ehefrau Prinzessin Kate und ihre drei Kinder seien wegen der Osterferien ebenfalls nicht in Windsor.

Prinz Harry und Herzogin Meghan (Bild: www.pps.at)
Prinz Harry und Herzogin Meghan

Sussexes am Balkon?
Hinsichtlich der Krönung soll es Uneinigkeit darüber geben, welche Rolle das Herzogspaar von Sussex als nicht arbeitende Royals spielen soll. So ganz ins Eck stellen lassen wollen sie sich angeblich nicht.

Ihre Kinder, Prinz Archie, der am Tag der Krönung vier Jahre alt wird und seine Schwester Prinzessin Lilibet sollen in der Westminster Abbey nicht dabei sein. Sie sind nach britischen Medienberichten zu klein. 

Es gibt aber Gerüchte, dass Herzogin Meghan fordert, gemeinsam mit ihren Kindern und der Königsfamilie nach der Krönung vom Balkon des Buckingham-Palastes winken zu dürfen, um einen „familiären Moment“ schaffen zu können. 

Möglicherweise wird Prinz Harry in den kommenden Tagen auch Frogmore Cottage in Windsor räumen. Wie Anfang März bekannt wurde, hat der Buckingham-Palast ihm und Meghan den Vertrag gekündigt. Die verstorbene Queen Elizabeth II. hatte das Landhaus Harry und Meghan zur Hochzeit für eine symbolische Miete als Familien-Wohnsitz überlassen, König Charles sieht dafür offenbar keine Notwendigkeit mehr.

Ob der Prinz jetzt überhaupt noch dort wohnen darf oder um Unterkunft auf Schloss Windsor bitten musste, ist ebenfalls nicht bekannt. 

(Bild: AFP PHOTO/HENK KRUGER/AFRICAN NEWS AGENCY (ANA)/POOL)

Andrew soll einziehen
Den Berichten zufolge wurden Harry und Meghan im Jänner - wenige Tage nach der Veröffentlichung der viel beachteten Autobiografie von Prinz Harry - aufgefordert, Frogmore Cottage endgültig zu räumen.

Im Sommer soll dort angeblich Prinz Andrew einziehen, denn Charles will seinen Bruder nicht mehr in der wesentlich größeren und feudaleren Royal Lodge haben. 

Der russische Künstler Andrei Molodkin dürfte sich jedenfalls die Hände reiben, dass Harry dieser Tage in London ist.

Molodkin plant, noch vor Ende März eine Skulptur mit von Afghanen gespendetem Blut auf die St. Paul‘s Cathedral zu projizieren. Und zwar zusammen mit Filmaufnahmen des Herzogs von Sussex, um damit gegen Harrys Enthüllung in seinen Memoiren, er habe 25 Taliban-„Schachfiguren“ ausgeschaltet, zu protestieren. 

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(Bild: kmm)



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