Verdacht der Untreue

Equip4Ordi-Skandal: Razzia bei Wiener Ärztekammer

Wien
27.03.2023 13:08

In der Causa um mutmaßliche Missstände in einer ausgelagerten Tochtergesellschaft der Wiener Ärztekammer ist es am Montag zu einer Razzia gekommen. Es laufe eine von der Anklagebehörde angeordnete Sicherstellung elektronischer Geräte und Datenträger, bestätigte ein Sprecher der Wiener Ärztekammer auf Anfrage.

Davon betroffen ist ein inzwischen entlassener Kammermitarbeiter und Vertrauter von Präsident Johannes Steinhart sowie einer der beiden Geschäftsführer des Mediziner-Einkaufservices Equip4Ordi GmbH (E4O), der auch für die Kammer tätig war. Der Sprecher betonte, dass man mit der Staatsanwaltschaft kooperiere und alle Daten zur Verfügung stelle.

Ermittlungen wegen Untreueverdacht
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits Mitte Februar die Sicherstellung der Handys und Laptops der Beschuldigten sichergestellt. Gegen die beiden Geschäftsführer der E4O und den Kammermitarbeiter wird wegen des Verdachts der Untreue bzw. der Begünstigung ermittelt.

In der Affäre ist auch der Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer, Johannes Steinhart, unter Druck geraten, weil er zuvor Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte in der Wiener Kammer war, deren Tochtergesellschaft die E4O war. Die Beschuldigten hatten angegeben, sie hätten auf Weisung bzw. mit Genehmigung von Steinhart gehandelt.

Geld für Kammer-Wahlkampf verwendet?
Zuletzt war in einer Anzeige auch davon die Rede, dass mit Geld der E4O der Kammer-Wahlkampf der ÖVP-nahen „Vereinigung Österreichischer Ärztinnen und Ärzte - Liste Steinhart“ unterstützt worden sein könnte. Steinhart hat alle bisher erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Die Equip4Ordi hat inzwischen (Mitte März, Anm.) bereits ihren Betrieb eingestellt.

Ermittelt wird unter anderem, weil einer der Geschäftsführer satte Provisionen von mehr als einer halben Million Euro in seine Privatfirma umleitete. Durch diese und andere Machenschaften seien der Niedergelassenen-Kurie der Wiener Ärztekammer ein Schaden von mehr zwei Millionen Euro entstanden, heißt es.

Porträt von krone.at
krone.at
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