Angeklagter leugnete

Zwei Raubüberfalle, drei Jahre Gefängnis

Gericht
27.03.2023 18:02

Eine Tankstelle und eine Bank hat ein Tennengauer (33) laut Anklage im Herbst 2022 in Salzburg überfallen. Die Raub-Vorwürfe bestritt er beim Prozess am Montag auf höchst kuriose Art und Weise. Während der Einvernahme eines Opfers hat er eine Zeitung gelesen.

Der Angeklagte schlägt eine Zeitung auf und liest im Verhandlungssaal des Landesgerichtes, während das Opfer den Überfall auf die Eni-Tankstelle schildert. Beispielhaft für das kuriose Verhalten des wegen zweifachen Raubes angeklagten Tennengauers (33). „Nicht schuldig“ erklärt sich der HAK-Absolvent, der bis dato keinen Tag lang gearbeitet hat und bis zur U-Haft noch bei seinen Eltern gemeldet war.

33-Jähriger hatte für alles Erklärung außer bei DNA
Der Staatsanwältin nach hat er am 28. September die Tankstelle in der Salzburger Gabelsbergerstraße überfallen - mit einer FFP2-Maske und einer „Softair“-Waffe, also einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole. Keine zwei Wochen später, am 10. Oktober, hat er laut Anklage auf ähnliche Weise die Volksbank-Filiale überfallen. Er will aber nur im benachbarten Kieselgebäude Einkaufen gewesen sein, erklärt er in geschwollener und zynischer Weise: „Für eine Reise nach Genf.“

Der eloquent auftretende Mann hatte für alles eine Erklärung: Ein Notizzettel mit einer Liste von Banken? „Zum Einzahlen von Bargeld“. Mehrere sichergestellte Messer und eine Axt? „Ich nutze verschiedene Messer zum Obst und Speck schneiden.“ All dies, auch Sturmhaube und Spielzeugpistole, habe er für einen Sportwettbewerb vorbereitet. Nur die DNA-Spuren konnte er nicht erklären. Die Gutachterin unterstrich die „auffällige“ Persönlichkeit und riet zu Psychotherapie. Der Richter verkündete das Urteil: drei Jahre unbedingte Haft, nicht rechtskräftig.

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